Archive for February, 2004

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Hier sind die nächsten 3 TV-Neustart-Kritiken:

“J-Game” / Kabel 1 / Endemol Deutschland / donnerstags, 20.15 Uhr – Start: 5. Februar
Ursprünglich hieß das “J-Game” “Judas Game”, wurde dann aber aus ethisch-moralischen Gründen kurzfristig noch umbenannt. Konzept: 6 Kandidaten erzählen Geschichten, warum sie den Gewinn von 40.000 Euro gut gebrauchen können. Mindestens einer der Kandidaten lügt. In verschiedenen Runden wählen die Kandidaten sich nach und nach raus. In Zweier- und Dreier-Runden können sie Verschwörungen gegen andere Kandidaten verabreden und Strategien austüfteln. Die beiden letzten Kandidaten müssen sich dann geheim entscheiden, ob sie das Geld mit dem anderen teilen wollen oder nicht. Wollen beide teilen, kriegen beide 20.000, will einer nicht teilen, bekommt er das Geld, wollen beide nicht teilen, bekommt niemand auch nur einen Cent. “J-Game” ist eine sehr erfrischende, intelligente Spielshow, bei der es um Menschenkenntnis geht. Da der Zuschauer erst erfährt, ob die Geschichten gelogen waren, nachdem der jeweilige Kandidat das Spiel verlassen hat, kann er am Fernseher seine Menschenkenntnis ebenfalls prüfen und mitraten, welcher der Kandidaten der Judas ist. Weitere Besonderheit: Es gibt keinen Moderator, kein Publikum. Die 6 Kandidaten bekommen von einer Stimme aus dem Off gesagt, was sie tun sollen, sind ansonsten unter sich. Ich werde mir definitiv noch das ein oder andere “J-Game” ansehen. 7 von 10 Punkten.

“WildBoyz” / MTV / dickhouse / mittwochs, 21.30 Uhr – Start: 4. Februar
Noch ein “Jackass”-Nachfolger. Dabei: Steve-O (der ekligste von allen Jackasses) und Chris Pontius. Sie fahren in irgendwelche fernen Länder und machen dort “Jackass-mäßige Stunts mit wilden Tieren. Ärgern Krokodile, lassen Steve-O-Gummipuppen von Haien anfallen, geben Giraffen Zungenküsse, lassen sich von Skorpionen in den Arsch kneifen. Extrem pubertäres Zeug. Herr O, Herr Pontius, “Jackass” ist durch. Habt ihr das noch nicht begriffen? Und mit so einer Show wird der Hype sicher nicht mehr verlängert. 2 von 10 Punkten.

“Viva La Bam” / MTV / Bam Margera Productions / mittwochs, 21 Uhr – Start: 4. Februar
Die neue Sendung von “Jackass” Bam Margera. Die Show ist eine Mischung aus “Jackass” und den “Osbournes”. Hauptrolle: Bam Margera und seine etwas seltsame Familie. In der Folge, die ich gesehen habe, durfte der fette Vater Phil 24 Stunden nichts essen. Kein Restuarant in der Stadt hat im etwas verkauft, Freunde von Bam haben aufgepasst, dass die 24 Stunden eingehalten werden. Lustigerweise war auch die Band Turbonegro dabei, die an dem Tag zufälligerweise in der Stadt gespielt hat und irgendwie mit Bam Margera befreundet ist. Zum Schluss musste Phil dann “Jackass”-mäßig eklige Dinge essen. Insgesamt ist “Viva La Bam” halbwegs amüsant, aber nichts, was man wieder einschalten müsste. 4 von 10 Punkten.

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Und noch mehr Southside/Hurricane-Bestätigungen:
Mit dabei sind nun auch die großartige Band Tomte, Die Fantastischen Vier, The Mars Volta, Monster Magnet, Gentleman & The Far East Band und Dropkick Murphys Anti-Flag.

Zur Erinnerung – Vor 14 Tagen wurden bereits folgende Acts bestätigt:
David Bowie, Placebo, Pixies, The Hives, Life of Agony, Beginner, Sportfreunde Stiller, The (international) Noise Conspiracy, Die Happy, Beatsteaks, Fünf Sterne Deluxe und Danko Jones.

Southside und Hurricane finden 2004 von Freitag, dem 25. Juni bis Sonntag, dem 27. Juni 2004 statt. Tickets kosten wie im Vorjahr 79 Euro inkl. aller Gebühren. Der Vorverkauf startet in Kürze!

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Spannend: Bela B. (Ärzte) und Thomas D. (Fanta 4) haben die Faust-1-Dialoge als Hörbuch aufgenommen. Titel: “Faust vs. Mephisto”. Soll im Sommer erscheinen.

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Jetzt offiziell: Josh Homme hat seinen Bassisten Nick Oliveri aus den Queens of the Stone Age geschmissen. “A number of incidents occurring over the last 18 months have led to the decision that the two can no longer maintain a working partnership in the band.” heißt es in einer Pressemitteilung. Schade. Aber sehen wir’s positiv: Jetzt müssen wir bei QOTSA-Konzerten wenigstens keinen komplett nackten, hässlichen Mann mehr auf der Bühne sehen ;-)

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Endlich wieder ein Konzert. Nach fast 3 Monaten. Und es war nur der Auftakt von so vielen brillanten Konzerten, die ich in den nächsten Wochen erleben werde. Blumfeld in Mannheim. Die Band gibt es schon seit weit über 10 Jahren und ich hab sie erst jetzt zum ersten Mal gesehen. Spät. Aber nicht zu spät. Denn ich gehöre nicht zu den Leuten, die Blumfeld hassen, seit sie schönere, schlagerigere Musik machen. Der Abend begann aber mit einem Schock. Dem Vorprogramm. Das bestritt keine unbekannte Nachwuchs-Band, sondern Heinz Strunk. Ich hab jetzt keine Lust aufzuschreiben, wer das ist. Es reicht, zu schreiben, dass er ein seltsam bizarrer Typ ist, der Musik macht (würde er zumindest behaupten), Gedichte vorträgt und lustig gemeinte Sachen erzählt. Ging aber gar nicht. Und ich war verdammt froh, dass er nur eine Viertelstunde auf der Bühne stand.
Dann kamen Blumfeld, haben natürlich hauptsächlich neuere Sachen gespielt – also Songs der letzten 2-3 Alben. Jochen Distelmeyer hatte sichtlich Spaß (trotz einer eher überschaubaren Menschenmasse in der alten Feuerwache – 200-300 Leute vielleicht), hat sich nach jedem Song artig bedankt und hat vor fast jedem Lied seine Gitarre gewechselt. Richtig richtig gut wurde es spätestens ab der ersten Zugabe. Zunächst kam Distelmeyer allein auf die Bühne, hat “tausend tränen tief” gesungen, danach folgte noch mein absoluter Blumfeld-lieblingssong “graue wolken”, der mich durch so manche Depri-Phase begleitet hat und der Klassiker “verstärker”, damit sich auch die alten Blumfeld-Fans nicht beschweren müssen. “verstärker” ging sehr geschickt und fließend in einen anderen Klassiker über: “electric guitar” von den Talking Heads.
Der vorletzte Song des Konzerts war dann eine weitere Coverversion, eine super-schöne Version von Al Greens “i’m so in love with you”. Nach Hause wurde das Publikum dann mit “die welt ist schön” geschickt – es gibt wohl keinen passenderen letzten Song. Insgesamt standen Blumfeld fast 2 Stunden auf der Bühne, die Band hatte Spaß, das Publikum hatte Spaß – ein absolut lohnender Abend. Und selbst Heinz Strunk hatte noch seine zwei Momente: in “wir sind frei” hat er den Bläser-Part aus dem Original in einer Querflötenversion gespielt und in “graue wolken” hat er bewiesen, dass er verdammt gut Saxophon spielen kann. Und so hat man sogar noch Herrn Strunk seine Viertelstunde vor dem Konzert verziehen.

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Und noch so ein wahnsinnig schöner Song. Keane, eine englische Band. Drei Typen, Mitte 20. Gerade von Universal für eine Menge Geld verpflichtet. Und schon mit einer Single da, die besser kaum sein könnte. “somewhere only we know” heißt sie. Das Besondere an Keane: Es gibt keinen Gitarristen, nur einen Sänger, einen Drummer und einen Keyboarder. Piano-Pop könnte man das wohl nennen, aber vielleicht ist das zu negativ besetzt. Zumindest ist die Musik von Keane wunderschön. Aber das schrieb ich bereits.
“somewhere only we know” kann man hier hören. Die fast genauso tolle B-Seite “under the walnut tree” hier. Und den Clip zu “somewhere only we know” gibt’s hier. Hoffentlich kommt bald das Album!

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Happy birthday to me, happy birthday to me, happy birthday dear popkulturjunkie.de, happy birthday to me. Heute hat ein mittlerweile recht wichtiger Teil von mir Geburtstag: Diese kleine Website. Vor genau einem Jahr, kurz nachdem ich beschlossen hatte, mich an den weblog-Hype dranzuhängen, gab es an dieser Stelle meinen ersten Eintrag. Ihr braucht jetzt nicht im Archiv nachzuschauen, worum es damals ging – war alles noch etwas konfus und seltsam geschrieben. Aber was ich eigentlich sagen wollte: Es macht mich stolz, das alles hier ein Jahr durchgehalten zu haben. Und ich hoffe, dass ich noch viele weitere Jahre durchhalten werde. Und es freut mich wirklich extremst, dass es auch Leute interessiert, was ich hier schreibe.

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Und hier zu später Stunde noch die drei neuesten TV-Neustart-Kritiken. Ich hatte zweimal Spaß. Das ist doch mal was…

“18 – Allein unter Mädchen” / ProSieben / Filmproduktion Janus / montags, 22.15 Uhr – Start: 9. Februar
“Schulmädchen” geht auch anders. Wenn eine Serie mit Dashboard Confessional und den White Stripes anfängt und mit änhlich guter Musik weitergeht, hat sie eigentlich schon gewonnen. In “18 – Allein unter Mädchen” werden vier Jungs versuchsweise auf ein Mädchen-Internat gesteckt. Anders als bei den RTL-“Schulmädchen” gibt es aber keine peinlichen Dialoge, desaströse Pseudo-Gags und eine unterirdische Handlung. “18” ist anders. Eigentlich gar keine Comedy-Serie, allerhöchstens ein Comedy-Drama-Mix. Amüsant, zum Teil charmant, wesentlich lebensechter, mit guten, jungen Darstellern besetzt und gut produziert. Nichts weltbewegendes, aber gutes Fernsehen. Ich werd das öfter kucken. Schon allein wegen dem grandiosen Soundtrack. 7 von 10 Punkten.

“Comeback – Die große Chance” / ProSieben / Constantin Entertainment / montags, 20.15 Uhr – Start: 9. Februar
Fing schonmal schlecht an. Mit einer Tonpanne. Ging dann mit diversen Verhasplern von Frau Kiesbauer weiter. Und dann kamen sie: zehn ehemalige Sternchen, Stars und Superstars. Und sangen live ihre großen Hits. Und Erinnerungen kamen hoch, miese aber auch ein paar großartige Erinnerungen.
– Chris Norman, der Kandidat für die über 50-Jährigen
– C.C.Catch, das strohdumme Bohlen-Luder, das wahrscheinlich sogar bei den RTL-“Superstars” keine Chance hätte
– Haddaway, eine dieser Kirmes-Techno-Fratzen von damals
– Benjamin Boyce, der wohl nie wieder so berühmt wird wie damals in Caught in the Act
– Markus, der Neue-Deutsche-Welle-Held, der etwas in die Jahre gekommen ist
– Emilia, die wunderschöne kleine Frau aus Schweden – aber was waren das für Klamotten? Das ging ja gar nicht
– Limahl, ein Idol meiner frühen Jugend – sah allerdings irgendwie etwas angedrogt aus heute
– Jessy, die nervige Tic-Tac-Toe-Frau, die auch 2004 noch nervt
– Coolio, der einzige Weltstars unter den Kandidaten – und der Einzige, bei dem ich mich frage, warum er sich im fernen Deutschland sowas antut
Und für Den Trash-Faktor gab es noch Gunter Gabriel, Jürgen Drews und die Weather Girls – schlimm eigentlich, dass einer dieser drei grauenhaften Acts auch noch dabei ist. Bevor ich jetzt aber abdrifte, noch ein paar Worte zu “Comeback”. Diese Show hat Riesen-Potenzial zum Mega-Hit. Eine perfekte Symbiose aus Retro- und Casting-Show. Und wenn erstmal die Motto-Shows starten und das Publikum die Kandidaten rauswählt, wird es wahrscheinlich extrem unterhaltsam. 8 von 10 Punkten mit eventueller Tendenz nach oben. Und: Nein! Ich schäme mich nicht, schon wieder flaches Unterhaltungsfernsehen gut zu finden.

“Frauentausch – Das Promi-Special” / RTL II / Constantin Entertainment / sonntags, 20.15 Uhr – Start: 8. Februar
Der “Frauentausch” ist extrem erfolgreich. Die erfolgreichste RTL-II-Sendung überhaupt. Daher jetzt die Promi-Specials, in denen Promis bei normalen Familien einziehen. In der ersten Sendung war es Ralph Richter. Eigentlich ein Garant für gute Unterhaltung. Nicht so in diesem Fall. Die Sendung plätscherte langweilig vor sich hin, Richter hat sich bemüht, nichts falsch zu machen. Doll war das nicht. Vielleicht wird’s in der nächsten Ausgabe mit Martin Semmelrogge unterhaltsamer. Bis dahin 4 von 10 Punkten.

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Hätten Die Toten Hosen bloß immer solche Musik gemacht, wie auf der neuen Single “friss oder stirb”. Dann hätte ich wahrscheinlich vor vielen Jahren nicht angefangen, sie nicht mehr zu mögen. Was nicht heißen soll, dass “friss oder stirb” die Offenbarung wäre. Aber ein Schritt zurück in die richtige Richtung auf jeden Fall.

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Tataaa – die nächsten 3 popkulturjunkie-tv-neustart-kritiken. Wieder nix Lohnenswertes dabei:

“Scare Tactics” / MTV / Hallock Healey Entertainment / dienstags, 21 Uhr – Start: 3. Februar
Versteckte Kamera in der Hardcore-Variante. Niemand wird putzig hereingelgt, alle werden direkt in Alpträume gebeamt. Außerdirdische, die angreifen, üble Verbrechen, in die man hereingezogen wird, um anschließend von Special-Agents verhaftet zu werden. Friseure, die einen Herzinfarkt bekommen, während sie die Haare des Kandidaten schneiden. Zum Teil perfekt gedreht, zum Teil etwas übertrieben unglaubwürdig. Aber in allen Fällen ziemlich heftig. Und präsentiert von Shannen Doherty, die unter Beweis stellt, dass sie auch als Moderatorin ziemlich untalentiert ist. Wäre “Scare Tactics” eine deutsche Produktion, wären die Aufschreie jetzt groß. Landesmedienanstalten würden prüfen, “Bild” würde aufschreien, die Feuilletons würden sich empören. Aber es ist ja eine US-Produktion, also ist alles nicht so schlimm. Wer’s mag. 5 von 10 Punkten.

“Parasiten – Die Killer in uns” / Vox / BBC Worldwide / montags, 22.05 Uhr – Start: 2. Februar
Eine dieser BBC-Doku-Reihen. Eigentlich kann es niemand so gut, wie die BBC. Wie der Name schon sagt, geht es um Parasiten. Zecken, Flöhe, Würmer, Maden. All dieses eklige Zeug, das zum Teil neulich deutsche C-Promis in irgendsoeinem Dschungel belästigt hat. Diese Reihe ist aber leider kein ganz so tolles Beispiel für die BBC-Qualität. Alles etwas sehr populär gedreht und erzählt. Der Ekel-Faktor spielt eine Rolle, das Mitleid mit den Patienten. Mittelmaß. Muss man nicht sehen. 5 von 10 Punkten.

“Cops im Einsatz” / RTL II / blue eyes / montags, 22.15 Uhr – Start: 2. Februar
Wieder mal eine Reality-TV-Sendung, die amerikanische Polizisten bei der Arbeit zeigt. Wieder mal erzählt von der deutschen “Agent Scully”-Synchronstimme. Wieder mal pseudo-spannend produziert. Wieder mal total uninteressant. 2 von 10 Punkten

Und jetzt muss ich mir unbedingt “Comeback – Die große Chance” anschauen, das mein Videorecorder mir dankenswerterweise aufgenomen hat, während ich den grandiosen ZDF-Film sehen musste.

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