Archive for January, 2005

charts (2005-01-03). 0

Die ersten Charts des neuen Jahres haben nur zwei Neu-Einsteiger. Ist halt nichts Neues erschienen, um Weihnachten herum. Gut für den popkulturjunkie, denn mit diesem kleinen folgenden Text ist er endlich mal wieder auf dem neuesten Stand in Sachen Chart-New-Entry-Kritiken. Hier sind die Neu-Einsteiger in die deutschen Singlecharts vom 3. Januar 2005:

73: The Cure – “taking off”
Wenn das Jahr so wird, wie der erste Charts-New-Entry, dann herzlichen Glückwunsch. Meine Band des Jahres 2004 mit einem der besten Stücke meines Albums des Jahres 2004. “taking off” ist ein absoluter Knaller, beinahe so gut wie die erste Single “end of the world”. Typischer Cure-Sound, ohne Alterserscheinungen. Ich hoffe, es wird in den nächsten Jahren noch viele viele neue Songs und Alben von Robert Smith geben. 9 von 10 Punkten.

52: Ashlee Simpson – “shadow”
Im Ausland ist die kleine Jessica-Simpson-Schwester Ashlee mittlerweile viel erfolgreicher als Jessica. Nicht ohne Grund. Zwar ist auch ihre Musik mieser Pop-Schleim, aber eben nicht ganz so mies wie das Jessica-Simpson-Gesinge. “shadow” ist etwas für Fans der neueren belanglosen Avril-Lavigne-Songs. 2 von 10 Punkten.

charts (2004-12-27). 6

Die folgenden Zeilen sind gefährlich für das popkulturjunkie-Image. 7 Punkte für die Nummer 1 der deutschen Charts! Aber da muss ich wohl durch. Hier sind die New Entries der deutschen Singlecharts vom 27. Dezember 2004:

94: Faithless – “miss you less, see you more”
Ach ja. Faithless. Was waren die mal groß. Und was haben die bei Live-Konzerten für Gänsehaut-Schauer verursacht. Und nun das. Immer langweiliger, immer uninspirierter, immer Fließband-mäßiger. Diese neue Single “miss you less, see you more” ist auch wieder so ein Fall. Völlig unspektakuläre Dance-Musik, die in das eine Ohr reingeht, dann schnell aus dem anderen wieder raus und auf dem kurzen Weg durch den Kopf nichts bleibendes hinterlässt. 2 von 10 Punkten.

82: Kristian Leontiou – “story of my life”
Und wieder so ein Act, der dank schlimmer Radiosender wie NDR 2, hr3 oder SWR 3 in die Charts gekommen ist. Der 22-jährige Engländer wurde angeblich vom Faithless- und Dido-Entdecker an die Öffentlichkeit gebracht. Und sein Pop-Geträller klingt auch ein bisschen wie die Musik von Dido. Nur, dass er nicht so gut singen kann. 2 von 10 Punkten.

79: Duncan James & Keedie – “i believe my heart”
Schlimme Entwicklung: Immer mehr untalentierte Sänger untalentierter Boybands überschwemmen auf Solopfaden die Charts. Duncan James stammt aus der Boyband Blue. Und für diesen Weihnachst-Schleim “I believe my heart” hat er sich mit irgendeiner Sängerin namens Keedie zusammengetan. Wer immer das auch ist. Letztlich auch egal. Der Song stammt noch dazu aus einem sicher ganz schlimmen Andrew-Lloyd-Webber-Musical namens “The woman in white”. So viel dazu. 1 von 10 Punkten.

76: Fatboy Slim – “the joker”
Immerhin ist mal wieder vernünftige Disco-Musik in die Charts eingestiegen. Möchte man meinen, wenn man den Namen Fatboy Slim hört. Dieser Track ist allerdings eine von Norman Cook aufgefrischte, überflüssige Coverversion vom 1973er-Hit der Steve Miller Band. Nötig gewesen wäre das nicht. Aber Fatboy Slim beschert es immerhin mal wieder einen kleinen Hit. 2 von 10 Punkten.

75: Geri – “ride it”
Ex-Spice-Girl Geri Halliwell heißt nur noch Geri und macht Musik, die klingt, als wolle sie Kylie Minogue kopieren. Zwar ist Kylies Musik ja mittlerweile auch eher belanglos, aber Geri unterbietet diese Belanglosigkeit ohne größere Probleme. Larifari-Pop zum Schnell-wieder-vergessen. 2 von 10 Punkten.

66: Thomas Schumacher – “tainted schall”
Thomas Schumacher ist bekannt als Chef von Elektrochemie LK, als Remixer der Chicks on Speed oder Monika Kruse. Hier hat er unter seinem eigenen Namen “tainted love” zerlegt, wieder zusammengefügt und mit modernen Elektrobeats unterlegt. Kann man machen, muss man aber nicht. 3 von 10 Punkten.

60: Michael Gray – “the weekend”
Michael Gray ist ein DJ. “the weekend” ein ziemlich tanzbarer, traditioneller Discosong. In England war ein großer Hit, hier ein kleiner. Gnaz okay. 4 von 10 Punkten.

57: Sonique on Tomcraft – “another world”
Sonique hatte vor einigen Jahren ein paar Sommerhits, u.a. “it feels so good”. Die etwas eingeschlafene Karriere soll nun mit Hilfe von DJ Tomcraft wieder etwas angekurbelt werden. Treibende Beats, etwas kühler Sonique-Gesang, keine Killermelodie. So wird das wohl nichts. 2 von 10 Punkten.

7: Söhne Mannheims – “und wenn ein lied”
Ich glaube, der Naidoo könnte ins Mikrofon furzen und die CD würde ein Hit werden. Alles, was er anfasst, steigt hoch in die Charts ein. Jetzt wieder mit den Söhnen Mannheims aktiv, ist diese neue Single ein mieser Schleim, der passend zu Weihnachten die Herzen derer berührt, die gerade keine Lust auf Pur haben. “und wenn ein lied meine lippen verlässt, dann nur, damit du liebe empfängst”. Ach wie schön. 2 von 10 Punkten.

1: Nu Pagadi – “sweetest poison”
Und bitte jetzt nicht auf den popkulturjunkie einschlagen. Manchmal hat er eben kleine Geschmacksverirrungen. Natürlich ist “sweetest poison” turbo-kommerziell. Und natürlich stammt es aus den Federn der schlimmen Herren Fahrenkrog-Petersen und Hilbert. Aber dennoch geht es seit Wochen nicht mehr raus aus den popkulturjunkie-Ohren. Und besser als der übliche Castingshow-Schleim ist es auch. Also: 7 von 10 Punkten.

schweigeminuten. 3

Das war schon außergewöhnlich, was da eben im Fernsehen ablief. 32 meiner 33 analogen deutschen Kabelsender unterbrachen ihr Programm, zeigten Bilder aus dem Katastrophengebiet, blendeten Spendenkonten ein oder zeigten das Schweigen an der Frankfurter Börse. Selbst 9 Live verzichtete mal für 3 Minuten auf die dämlichen Spiele und sämtliche Shoppingsender verkauften für 3 Minuten nichts. Der einzige Sender, der ganz normal weitersendete war Super RTL.

breaking news: schmidt rasiert. 2

Schon lustig, wenn es sogar eine Meldung wert ist, dass sich ein Mensch rasiert hat. Alle, die das, was sie da kurz vor Weihnachten im Ersten sahen, nicht ertragen konnten, können nun jedenfalls aufatmen. Harald Schmidt war beim Friseur. Und der Bart ist auch ab. (via focus.de)

charts (2004-12-20). 5

Was haben Mathias Reim und Bryan Adams gemein? Warum bekommen in dieser Ausgabe der popkulturjunkie-testet-Chart-New-Entries-Kolumne rekordverdächtige 7 Songs 0 Punkte? Und warum schämt der popkulturjunkie sich kein bisschen, dass er Peter Heppner mag? Lesen Sie weiter, dann erfahren Sie es. Hier sind die New Entries der deutschen Singlecharts vom 20. Dezember 2004:

96: Blink 182 – “always”
Ich hab aufgegeben, Blink 182 nicht gut zu finden. Jeder einzelne Song, den sie als Single auf den Markt werfen, überzeugt mich. Und das seit Jahren. “always” auch schon wieder. Fabelhafter Rock mit der unverwechselbaren Blink-182-Stimme und einer grandiosen Melodie. Kauft Euch Blink-182-Platten! 7 von 10 Punkten.

89: Reim – “jedes bild von dir (remix)”
Schon wieder Mathias Reim. War der nicht vor ein paar Wochen schon in den Charts? Hartnäckige Fans hat er ja. Hier krächzt er einen seiner typischen Schlager ins Mikrophon und geht dabei fast 4 Minuten lang nur auf den Sack. Und irgendwie klingt er diesmal, als wäre er bei der Aufnahme besoffen gewesen. 0 von 10 Punkten.

86: Lutricia McNeal – “promise me”
Und wenn nach Herrn Reim Frau McNeal singt, fällt am Beginn des Songs gar nicht auf, dass es nicht mehr das Lied von Herrn Reim ist. Für “promise me” spricht das nicht. Schlimm-schmalziger Schnulzen-Pop, wie er auch von Alexander Klaws stammen könnte. 1 von 10 Punkte.

77: Marianne Rosenberg – “er gehört zu mir”
Und wäre dieses Stück nicht grausame Wahrheit, man hielte es für einen üblen Scherz. Nicht, dass das schlimme Original ausreichen würde, nein, Frau Rosenberg muss auch noch eine neue Version aufnehmen, die noch tuntiger klingt. Die Schwulen des Landes haben es ihr gedankt und sie mal wieder in die Charts gehievt. 0 von 10 Punkten.

73: Milù mit Kim Sanders & Peter Heppner – “aus gold”
Man muss auch mal peinliche Lieblingslieder haben. Und ich hab mich ja vor einigen Wochen schon geoutet, dass “aus gold” bei mir dazugehört. Dieser Song für einen guten Zweck ist natürlich sehr schlageresk, sehr schmalzig, aber dennoch ein Track, der nicht mehr aus dem Kopf geht. Und wenn Peter Heppner anfängt zu singen, kriegt er mich immer noch nach wenigen Sekunden. Das war 1991 so (“the sparrows & the nightingales”) und das ist auch diesmal wieder so. Für folgende Wertung schäme ich mich kein bisschen: 7 von 10 Punkten.

68: Bryan Adams – “flying”
Schämen sollte sich jedoch Bryan Adams. Und das schon seit vielen Jahren. Dafür, dass er immer wieder solch scheußliche Platten aufnimmt. Die hier klingt, als sei sie lediglich zu einem Zweck komponiert worden: um auf einen Kuschelrock-Sampler zu kommen. Erschreckend schlimmes Geseiere für Menschen ohne Musikgeschmack. Und spätestens nach dieser Nummer steht fest: Bryan Adams ist mittlerweie kein bisschen cooler mehr als Mathias Reim. 0 von 10 Punkten.

54: Bushido – “nie wieder”
Da ist es ja beinahe schon eine Wohltat, Neues von den Pseudos zu hören. Die Pseudo-kredibilen deutschen Hip-Hop-Spackos, diesmal wieder in Person von Bushido. Aber eben nur beinahe, denn wenn man Worte wie diese – “ich war der erste mit nem ständer im sandkasten” – hört, ist die Wohltat schnell wieder zu Ende. 0 von 10 Punkten.

53: E Nomine – “vater unser part ii (psalm 23)”
Eigentlich ist es ja ziemlich cool, einen Song “vater unser part ii” zu nennen. Schließlich hat auch immer noch niemand eine Fortsetzung der Bibel geschrieben. Aber wenn der Song losgeht, ist alle Coolness schnell vorbei. Eine weibliche Stimme, die im Opern-Casting durchgefallen ist, dazu die Synchronstimme von Robert de Niro, die das Vater-Unser und den Psalm 23 aufsagt. Das war vor Jahren vielleicht noch originell, jetzt aber überhaupt nicht mehr. 0 von 10 Punkten.

47: Aventura – “cuando volveras”
Da gab es doch vor einiger Zeit diesen Hit “obsesion”. Und jetzt nehmen die vier Deppen einen weiteren Song auf, dessen Melodie 1:1 wie die von “obsesion” klingt. Kreativ ist das nicht. 0 von 10 Punkten.

24: Robbie Williams – “misunderstood”
Ach, Robbie. Was machst du nur? Oder besser gesagt: Was macht Stephen Duffy mit dir? Diese neuen Songs, weit entfernt von dem, was du noch vor Jahren veröffentlicht hast. So mittelmäßig. “misunderstood” klingt am Anfang wie der Titelsong zu einem Western, dabei stammt er doch vom “Bridget Jones”-Soundtrack. Und in der Folge der 4 Minuten ist er so dermaßen einschläfernd und schnulzig, dass man sich allmählich ernste Sorgen um deine Karriere machen muss. Schade, das. 2 von 10 Punkten.

18: Kylie Minogue – “I believe in you”
Und dann auch noch Kylie Minogue, die den Höhepunkt ihrer Karriere auch schon weit hinter sich gelassen hat. Diese neue Single klingt, als sei sie die Titelmelodie zu “Heidi” oder einer anderen japanischen Zeichentrickserie. Besser als der Robbie-Schmalz ist sie dennoch. Aber nur knapp. 3 von 10 Punkten.

17: K.Maro – “femme like u”
Bei diesem Herren musste ich mich erst kundig machen, um wen es sich eigentlich handelt. K.Maro heißt eigentlich Cyril Kamar, stammt aus dem Libanon und ging dann über Frankreich nach Kanada. Und dort nimmt er nun französischen Rap auf. Hätte er mal besser sein lassen. Dank schlimmen Radiosendern wie NDR 2 und SWR3 kommt der Kram jedenfalls nun auch nach Deutschland. Mainstream-Hip-Hop der übelsten Sorte. Könnte auf einen Kuschelrap-Sampler kommen, wenn es sowas gäbe. 1 von 10 Punkten.

12: Schnappi – “schnappi, das kleine krokodil”
Was für ein seltsamer Hype. Da steigt ein Kinderlied auf Platz 12 der Charts ein, hat mittlerweile sogar Platz 1 erobert. Ich könnte mich jetzt darüber beklagen, was erwachsene Menschen dazu bringt, Geld für solche Kinderlieder auszugeben. Aber das tu ich nicht. Denn es ist ja schon süß, dieses Liedchen, äußerst süß und sympathisch. Hauptsache, DJ Ötzi nimmt jetzt keine neue Version auf. 6 von 10 Punkten.

11: Jeanette – “the infant light”
Irgendwie hab ich den Eindruck, Frau Biedermann veröffentlicht ihre Singles mittlerweile im Wochen-Rhythmus. “the infant light” sollte wohl passend zu Weihnachten sein. Warum sonst gröhlt ein Kinderchor die unerträgliche Melodie mit? Und warum säuselt Jeanette irgendwas von “it’s christmas time”. Dann doch lieber Band Aid. 1 von 10 Punkten.

7: Scooter – “one (always hardcore)”
Endlich mal wieder ‘ne neue Scooter-Platte. Zwischendurch konnten sich Fans ja schon davon überzeugen, dass Scooter-Schreihals H.P.Baxter neben dem Nicht-Singen-Können auch das Nicht-Thomas-Bernhard-Texte-Vorlesen-Können perfekt beherrscht. Aber jetzt versucht er es zum Glück wieder mit seinem Haupt-Nicht-Talent. “yeaaaaaah. I feel hardcore. always hardcore. all right. one world. one people. one music. one mc….” Ach, ist das schön. Und die Melodie erst, die man einfach nicht mehr aus seinem Kopf herausbekommt (aaaaaaahhhhhhhh!!!!!). 0 von 10 Punkten.

popkultur 2004 (4). 0

2004 ist noch lange nicht zu Ende. Zumindest auf der popkultur-2004-Seite nicht. Dort finden sich nun auch die Kritiker- und Leserpoll-Listen aus “spex” und dem “Rolling Stone”.

abteilung klatsch und tratsch. 2

Da schaltet man aus Versehen in “Beckmann” rein und erfährt, dass Thomas Hanreich (thom.) mit Miriam Pielhau zusammen ist. Sachen gibt’s…

hansaplast. 1

Wieder was gelernt: Hansaplast stellt nicht nur Pflaster her! TBWA Paris hat der Firma nämlich einen sehr netten Werbespot gebastelt. Bitte klicken Sie hier. (via shesaiddestroy)

charts (2004-12-13). 1

Stammen zwar noch aus dem alten Jahr, aber hier sollen ja keine Lücken entstehen. Hier sind die Neu-Einsteiger in die deutschen Single-Charts vom 13. Dezember 2004:

100: Sportfreunde Stiller – “ein kleiner schritt”
Irgendwie kommt es mir so vor, als würden die Sportfreunde mittlerweile alles vom letzten Album auch als Single ausgekoppelt haben. Aber vielleicht kommt es mir nur so vor. Dank der Live-Platte lassen sich ja noch viel mehr Songs auskoppeln als mit einem Album allein. Nun ist “ein kleiner schritt” auf Platz 100 eingestiegen. Ein ganz okayer Sportfreunde-Song, aber keinesfalls mehr als okay. Typischer Sportfreunde-Power-Pop mit politisch korrektem Text. 6 von 10 Punkten.

99: Stephanie D. & Patrick King – “everytime it’s christmas”
Irgendeine Stephanie D. aus Florida und ein Typ der Boyband Natural haben einen Weihnachtssong aufgenommen. Toll, oder? 1 von 10 Punkten.

93: Lil Jon & The East Side Boyz feat. Lil Scrappy – “what u gon’ do”
Bei manchen dieser Hip-Hop-Stücke ist es schon eine Leistung all die Leute, die mitmachen auf das CD-Cover zu drucken. Aber die Anzahl der mitmachen Leute steigert nicht unbedingt die Qualität des Erzeugnisses. Klarer Beweis ist dieses aggressive Rap-Stück mit Minimal-Beat und nicht enthaltender Melodie, das nicht mal Klingelton-tauglich ist. Ein paar Kids haben’s trotzdem gekauft. Aber immer noch besser, sie kaufen sowas als deutsche Pseudo-Gegnstücke der üblichen Verdächtigen. 2 von 10 Punkten.

90: Future Trance United feat. Second Spring – “irresistible”
Eine seltsame Tradition, blöde neue Sampler mit Singles zu promoten, in diesem Fall eine neue Platte aus der “Future Trance”-Reihe. Die Herren von “Future Trance United” haben sich einen 80er-Hit vorgenommen, mit dem damals Prinzessin Stephanie von Monaco zum One-Hit-Wonder mutiert ist. Es fällt zwar schwer, das zu schreiben, aber im Vergleich zu dieser plumpen, langweiligen Dorfdisco-Version war sogar Stephanies “gesungenes” Original um Längen besser. 1 von 10 Punkten.

85: Exilia – “coincidence”
Exilia ist eine der wenigen Bands aus Italien, die im Ausland Erfolg hat. Mit “stop playing god” hatten sie hierzulande vor einigen Monaten schon einen kleinen Hit, das dazu gehörende Album verkaufte sich recht gut. Nun, als Support von Rammstein unterwegs, steigt auch “coincidence” in die Charts ein. Exilia machen harten Crossover der alten Schule, bieten nicht viel Neues. “coincidence” ist noch dazu ziemlich langweilig. 3 von 10 Punkten.

72: De Randgruppe – “holzmichel (die antwort)”
Was ist noch schlimmer als blöde Sachsen, die mit einem nervenden Volksmusik-Lied monatelang die Gehörgänge verstopfen? Eine “lustige” Band, die eine Antwort im Rammstein-Stil aufnimmt. 0 von 10 Punkten.

70: Deep Dish – “flashdance”
Etwas verspätet kommt “flashdance” von Deep Dish nun auch nach Deutschland. Der Song war im Sommer ein großer Hit in Urlaubsgebieten und ist in England von 0 auf 3 eingestiegen. Mit dem Film “flashdance” hat der Song (glücklicherweise) nichts zu tun, er ist ein gelungener Dance-Club-Track, der sich vom Kirmestechno abhebt. Ein so großer Hit wie “Call on me” von Eric Prydz wird er aber garantiert nicht. Dazu fehlt die Killer-Melodie. 4 von 10 Punkten.

65: Faboulous – “breathe”
Der Typ hat schon mit Jay-Z zusammengarbeitet, mit Mary J. Blige, Lil Mo und anderen. Besser macht das sein Gerappe auch nicht. In den USA ist er eine große Nummer – da mag man schließlich Hip Hop. Hier auch immer mehr. Leider. Ich nämlich nicht. 2 von 10 Punkten.

64: Jamelia – “dj / stop”
Die nächste Single der “superstar”-Sängerin aus England. Mit “stop” hat sie den 1998er-Hit von Sam Brown nachgesungen. Und das so werksgetreu, dass man wirklich nicht weiß, warum. Was bringen Cover-Versionen, die nichts Neues bringen? 1 von 10 Punkten.

48: Lexy & K-Paul – “vicious love”
Uninspirierter Techno-House-Rotz ohne Daseins-Berechtigung. 1 von 10 Punkten.

46: Loona – “tears in heaven”
Grauenhaft. DJ-Samy-Muse Loona ruiniert “tears in heaven”. Ich bin weißgott kein Eric-Clapton-Fan. Aber “tears in heaven” hatte in der Unplugged-Version durchaus seinen Reiz. Frau Loona macht daraus nun eine ganz ganz schlimme Schmalz-Sauce für Weihnachts-Fetischisten. Hat man in anderen Songs manchmal gedacht, sie hätte ein gewisses Talent, muss man nun wieder umdenken. Wirklich grauenhaft. 0 von 10 Punkten.

29: Avril Lavigne – “nobody’s home”
Avril Lavigne klingt auch immer mehr nach Alanis Morissette. Immer weniger übrig von ihrem Skater-Gören-Image. Immer mehr Songwriter-Pop für die Zielgruppe 40Plus. Aber besser alt klingende Musik als schlechte Musik. “nobody’s home” ist ein nettes Popliedchen. 5 von 10 Punkten.

18: Max Mutzke – “schwarz auf weiß”
Ja. Okay. Die Musik von Max Mutzke ist weitaus besser als all dieser Retorten-Pop-Kram, der sonst so aus Deutschland in die Charts schwappt (oops. Darf man “schwappen” in diesen Tagen eigentlich noch schreiben?). Aber: “schwarz auf weiß” ist so dermaßen einschläfernd, dass doch niemand allenernstes auf die Idee kommen kann, das Lied sei toll. Vielleicht als Einschlafhilfe fr Rentner. Aber sonst? Und der Text. Oh man, ist der politisch korrekt. Na, egal, Herr Mutzkes Karriere wird ohnehin ähnlich schnell beendet sein, wie die von Herrn Klaws oder Frau Elli. 1 von 10 Punkten.

17: Snoop Dogg feat. Pharrell Williams – “drop it like it’s hot”
Endlich mal wieder etwas neues von Mister Snizzle Dizzle. Snoop Dogg mochte ich ja im Gegensatz zu 95 % allen anderen Hip Hops schon damals als er noch das Doggy zwischen den beiden anderen Namen hatte. Und diese neue Single, in der er von Pharrell Williams unterstützt wird, hat auch wieder dieses gewisse Etwas. Kleine, aber feine Ohrwurm-Bruchstücke, die typische Snoop-Dogg-Ausgeruhtheit. Einfach nette Musik. 6 von 10 Punkte.

16: Global Deejays – “the sound of san francisco”
Und noch jemand, der sich an einem Klassiker vergreift. Im Dienste der Klingelton-Anbeiter haben sich die überflüssigen Global Deejays erblödet, einen Kirmestechno-Track um den 1967er Scott-McKenzie-Klassiker “san francisco” herumzustricken. Und dabei zerstören sie das wunderschöne Original so dermaßen, dass einem die Tränen kommen beim Zuhören. Jamba, bitte Ãœbernehmen Sie! 2 von 10 Punkten.

12: Jay-Z / Linkin Park – “numb / encore”
Bastard-Pop ist ja wirklich Nix Neues. Aber durch das “grey album” von DJ Danger Mouse, das 2004 Erfolge bis in den Mainstream feierte, wurde das Thema wieder aktuell. Und so haben sich Jay-Z und die Herren von Linkin Park zusammengetan, um ein paar ihrer Stücke zusammenzuschmeißen. Passt auch, wenig überraschend, ganz gut zusammen. Aber wie gesagt: Neu ist eine solche Idee wirklich nicht. Auch wenn es einigen Kiddies so erscheinen mag. 4 von 10 Punkten.

7: Band Aid 20 – “do they know it’s christmas?”
Zuerst war ich begeistert von der Idee, eine neue Version von “do they know…” aufzunehmen. Künstler wie Keane, Coldplay, Robbie Williams und andere zusammen singen zu hören. Aber beim Ersten Hören des Songs überkam mich sehr schnell der Gedanke, dass die Idee doch nicht so gut gewesen sein könnte. Inzwischen bin ich mir dessen sicher. Und so lobenswert es ist, Geld für Afrika einzusammeln – vom rein musikalischen Standpunkt gesehen, ist die neue Version leider völlig misslungen. Der Song ist noch schleimiger als das Original, wurde außerdem durch Fremdkörper wie den grenzwertigen Rap von Dizee Rascal ziemlich verhunzt. Insgesamt sollten zu viele total verschiedene Musiker unter einen Hut gebracht werden. Und das ist leider ziemlich misslungen. 3 von 10 Punkten.

6: Apocalyptica – “bittersweet”
Das konnte ja gar nicht schief gehen, wenn die Nerv-Finnen von Apocalyptica einen Song mit HIM-Ville und The-Rasmus-Lauri aufnehmen. Scharen von schwarz gekleideten kleinen Mädchen sind in die Media-Märkte eingefallen, um ihr Taschengeld auf dem schwarzen Altar zu opfern. Aber bei allem Hohn und Spott ist das Lied gar nicht sooo schlecht. Ein balladeskes ruhiges Gothic-Stück mit Ohrwurm-Melodie und ohne allzu hohen Nerv-Faktor. Kann man durchaus hören. Auch, wenn ihr mich steinigt: 6 von 10 Punkten.

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