Archive for August, 2005

korrespondenten. 6

Was ich nicht verstehe: Wenn in Griechenland ein Flugzeug abstürzt – Warum schaltet die “Tagesschau” dann zu einem Korrespondenten in Rom (?!?), der schildert, was er im griechischen Fernsehen gesehen hat? Wenn man aus Kostengründen keinen Korrespondenten in Griechenland hat, sollte man dann nicht besser zu gar keinem Korrespondenten schalten und direkt aus Hamburg schildern, was man im griechischen Fernsehen sieht? So macht das doch einen etwas sehr seltsamen Eindruck.

der inxs-fall. 2

Es gab in den späten 80ern mal eine Band, die weltweiten Erfolg hatte. Damals durchaus zu Recht. Sie hieß INXS, bestand aus ein paar australischen Freunden, die es aus den Pubs in die Stadien geschafft hatten. Der Erfolg der Band hatte einen Namen: Michael Hutchence, ohne dessen Außenwirkung der Erfolg von INXS völlig undenkbar gewesen wäre. Nach dem Hit-Album “kick” (1987) kamen noch ein paar Platten, 1997 u.a. der qualitativ relativ traurige Schlusspunkt “elegantly wasted”, der sich allerdings noch einmal ganz gut verkaufte. Während Hutchence an einem Solo-Album arbeitete, starb er auf mysteriöse Weise in einem Hotel in Sydney – die Geschichte ist soweit bekannt.

Das Ende von INXS? Denkste. Die verbliebenen Mitglieder gaben INXS nicht auf, kippten in den Jahren 2001 bis 2004 noch ein paar Platten mit den “Greatest Hits”, Raritäten und Remixen auf den Markt. Als Sänger halfen u.a. Terence Trent D’Arby, Suze DeMarchi, Jimmy Barnes und Jon Stevens, mit dem immerhin sogar eine neue Single aufgenommen wurde, aus. INXS gingen auch weiter auf Tour, traten im Jahr 2003 u.a. auch in den deutschen Metropolen Tuttlingen und Merzig auf. Traurig genug.

Das Ende von INXS? Denkste. Der endgültige Abstieg erfolgt seit ein paar Wochen live im amerikanischen Fernsehen. In der TV-Sendung “Rock Star: INXS” sucht die Band nun per Casting-Show nach einem neuen Sänger und bekommt somit auch noch genügend PR, um ein paar Exemplare der nächsten Platte zu verkaufen. 15 zum größten Teil nicht ernstzunehmende Karikaturen von Rockstars (von der peinlichen Moderations-Imitatorin Brooke Burke grundsätzlich bei jeder Gelegenheit als “rockers” angekündigt und bezeichnet) wetteifern um das Erbe von Michael Hutchence. Der arme Kerl. Und so sitzen die alten dickbäuchigen Herren auf Sofas, jubeln Auftritte von drittklassigen Festzelt-Sängern hoch (“you nailed it!”) und verkaufen sich und die Geschichte einer Band. Als Co-Moderator sitzt auch noch der Kommerz-erfahrene Dave Navarro dabei, dem anscheinend überhaupt nichts mehr zu blöd ist, um Geld zu verdienen.

Nie zuvor habe ich einer Band so großen Misserfolg mit der nächsten Platte gewünscht wie INXS. Damit endlich gesagt werden kann: Das Ende von INXS? Ja.

empfehlenswerter schmalz. 0

Im französischen Musikfernsehen entdeckt: meine schwedischen Lieblings-Popper Eskobar haben ihren Song “you got me” nochmal aufgenommen. Als Duett mit der französischen Sängerin Emma Daumas. Und die französischen Klänge geben dem Stück noch eine Extra-Prise Schönheit. Den Clip gibt’s hier.

Und dann muss ich ja noch zugeben, dass mir dieses “you’re beautiful” vom englischen Shooting-Star James Blunt (Nummer 1 in den UK-Single- und in den UK-Album-Charts) sehr gefällt. Eine schöne Schmalzballade. Den Clip dazu gibt’s hier.

fussball (mal wieder). 3

Ach. So macht Bundesliga-Fußball Spaß…

wm-song. 3

Alle Sport- und Musikfreunde, die sich fragen, was das denn für ein äußerst schöner Indie-Pop-Song ist, den Das Erste da immer im Abspann der Leichtathletik-WM-Ãœbertragungen spielt: Das ist “feeling a moment” von Feeder. Den Clip kann man sich hier ansehen. Und dem empfehlenswerten Album “pushing the senses” sollte man auch eine Chance geben.

charts (2005-07-11). 7

Homophobie-Paranoiker aufgepasst! Hier sind die nächsten Chart-Kritiken. Diesmal sogar mit einem richtig guten Song (aber auch wieder mit der normalen Portion Müll). Die New Entries der deutschen Singlecharts vom 11. Juli 2005:

97: Geri Halliwell – “desire” / Video

Die bedauernswerte Frau Halliwell. Alles was sie anfasst, floppt total. Ihre neue Platte wollte selbst in England niemand haben. Und Platz 97 für eine Single? Da ist sie aus alten Spice-Girls-Zeiten ja auch noch anderes gewohnt. Der Song klingt jedenfalls in etwa wie eine Mischung aus Goldfrapp für Arme und Möchtegern-James-Bond-Titelmelodie. Letztlich etwas belanglos, aber gar nicht sooo schlimm. 4 von 10 Punkten.

87: Audioslave – “be yourself” / Video

Audioslave. Hmm. Chris Cornell war in Soundgarden-Zeiten eine Art Gott für mich. Und gegen Rage against the Machine konnte man auch nichts haben. Die gemeinsame Band Audioslave klang für mich hingegen leider immer etwas belanglos. “be yourself”, die neue Single, hingegen: meiner Meinung nach der beste Audioslave-Song bisher. Leicht grungig, nett melodiös, beinahe poppig, abwechslungsreich und dazu der immergute Cornell-Gesang. 8 von 10 Punkten.

86: Acardipane vs. Balloon – “whoopie, whoopie” / Video nicht verfügbar

Und nach diesem Balsam für die geschundenen Charts-Ohren dann gleich wieder so ein Riesenschrott. Zwei DJs tun sich zusammen, tun so, als wären sie Scooter (Marc Acardipane hat sogar schon mit denen zusammengearbeitet), gröhlen andauernd “whoopie, whoopie” ins Mikrofon und lassen dazu einen aus Fußballstadien bekannten “schalalalala”-Gesang durch die Computer laufen. Gruseligst. 0 von 10 Punkten.

82: U.D.O. – “24/7” / Video nicht verfügbar

Oh Mein Gott. Udo Dirkschneider. Selbst damals, als ich dem Heavy Metal nicht abgeneigt war (vor etwa 15-20 Jahren) hab ich den schon belächelt. Und dann steigt der doch tatsächlich im Jahr 2005 in die Single-Charts ein. Der Mann müsste inzwischen so etwa 130 Jahre alt sein, röhrt immer noch seine talentlosen Gesänge ins Mikrofon, als sei er ein Motor, der nicht starten will und lässt sich dabei von den üblichen Metalrock-Klängen begleiten, die sich seit 20 Jahren nicht weiterentwickelt haben. Wegen dem Kuriositätsfaktor gibt’s aber immerhin 1 von 10 Punkten.

79: Florida Inc. – “let me love you” / Video nicht verfügbar

Aus der Abteilung “Musik, die die Welt nicht braucht” stammt auch dieses Werk. Wenn Hits der 80er gecovert werden, ist das ja schon schlimm genug. Aber wenn aktuelle Charts-Hits zu belanglosen Dance-Nümmerchen verwurstet werden, ist das meist noch schlimmer. Die Herren von Florida Inc. haben sich Marios “let me love you” vorgeknöpft, lassen den Song etwas schneller abspielen und legen ein paar Beats und Computer-Drums drüber. Ach… 1 von 10 Punkten.

67: Haddaway – “spaceman” / Video

Vor manchen Songs hat man Angst, bevor man sie hört. Zum Beispiel vor den Ergüssen von Tante Haddaway. Nach seiner Niederlage in der ProSieben-“Comeback”-Show hatte man noch die Hoffnung, dass es das gewesen sein dürfte mit seiner Karriee. Leider nicht. Er ist wieder da. Singt mit seiner völlig über-theatralischen Stimme irgendwas von einem “spaceman” und bestätigt, dass man zu Recht Angst vor manchen Songs hat. 1 von 10 Punkten.

51: KT Tunstall – “black horse and the cherry tree” / Video

Manche Hypes kann ich wirklich nicht verstehen. Und wahrscheinlich stoßen die folgenden Worte bei Einigen auf Unverständnis. Schließlich wurde Frau Tunstall in England und in einigen deutschen Blogs ziemlich bejubelt. Mir stellt sich beim Anhören des Songs aber die Frage, was so besonders an diesem country-folk-esken Pop-Gedudel sein soll. Völlig überbewertet. Von mir nicht: 3 von 10 Punkten.

36: Max Graham vs. Yes – “owner of a lonely heart” / Video

Aus der Serie “Alte Hits in flachem Gewand” präsentiert ein kanadischer Herr namens Max Graham diesmal “owner of a lonely heart” von Yes in der Eric-Prydz-artigen House-Variante. Immerhin halbwegs gut produziert, klingt das Stück ncht ganz so schlimm wie beispielsweise “california” aus der letzten Woche. 2 von 10 Punkten.

32: Loona – “oye el boom” / Video

Die Ehefrau von DJ Sammy versucht’s auch in diesem Sommer mit einem potenziellen Sommerhit. Das nervige “boom boom boom”-Gesinge soll eine Coverversion sein. Das Original kenne ich nicht, mir scheint aber, dass ich da auch nichts Wesentliches verpasst habe. Musikalisch klingt der Titelsong der megagefloppten RTL-Beachvolleyball-Ãœbertragungen etwas nach Ricky Martin. Sommerhit-Potenzial vorhanden. Mehr aber auch nicht. 1 von 10 Punkten.

31: Missy Elliott – “lose control” / Video

Die omni-präsente große alte Dame des Hip Hops mit einer weiteren Single. Mit dabei hat sie diesmal einen Rapper namens Fatman Scoop und die Sängerin Ciara, die gemeinsam mit Missy Elliott schon den Hit “1,2 step” hatte. Während Fatman und Missy noch einigermaßen zusammenpassen, wirkt Ciaras RnB-Gesang eher wie ein Fremdkörper in dem dumpfen Song. Ein Stück, das schnell wieder vergessen sein wird. 2 von 10 Punkten.

23: Dicks on Fire – “i want rock” / Video

Wenn man keine Ahnung hat, wer hinter diesem Song steckt, müsste man angesichts der peinlichen Hardrock-Klänge wohl 3 Minuten lang mit dem Kopf schütteln. Wer allerdings zufällig Stefan Raabs seltsame Stock-Car-Veranstaltung gesehen hat (oder – was ich für Niemanden hoffe – den “(T)Raumschiff Surprise”-Soundtrack sein Eigen nennt), wird durchaus ein bisschen Spaß beim Konsum des Liedchens verspüren. Vor allem wegen Max Mutzke, ansonsten immer sehr smooth, hier als AC/DC-Krächzer unterwegs. Daher etwas hochgegriffene 3 von 10 Punkten.

2: US5 – “maria” / Video

Der tolle neue Boyband-Hype aus der RTL-II-Sendung “Big in America”. Lou Perlman (N-Sync, O-Town) hat mal wieder sein Möglichstes getan, um einen möglichst belanglosen Text über eine möglichst Chart-kompatible Medoie drüberzuproduzieren. Wer die Geschichte der Boybands der vergangenen Jahrzehnte kennt, wundert sich nicht, dass auch dieses langweilige Latino-Pop-Liedchen so ein großer Hit wird. 1 von 10 Punkten.

Die Top 5 vom 11. Juli 2005:
1 (1) Akon – “lonely”
2 (-) US5 – “maria”
3 (2) Banaroo – “dubi dam dam”
4 (3) Gwen Stefani – “hollaback girl”
5 (4) Shakira – “la tortura”

Ebenfalls erschienen, aber gefloppt:
– Alkaline Trio – “time to waste”
– Frank Schöbel – “steh auf und leb dein leben”
– Gaby Baginsky – “heute abend geh’n wir aus/eviva espana 2005”
– Heintje Simons – “ich sag danke”
– Soulwax – “ny excuse”

fussball-lyrik. 3

Ein Tipp für Freunde schiefgegangener Fußballer-Zitate. Das auch sonst recht nette FC-Bayern-Blog Mythos Bayern bringt regelmäßig solche Zitate. Heute zum Beispiel dieses:

“Bedanken möchten wir uns auch bei den Fans, auf denen wir uns immer verlassen konnten.” (Andreas Brehme nach dem WM-Finale 1990)

FCB-Hasser können auch direkt hier klicken, dann kommen sie auf die Seite, auf der ausschließlich Zitate zu sehen sind.

lustige liste. 0

Listen mit den besten Alben oder Songs aller Zeiten kennt jeder. Jetzt gibt es eine Liste der 101 lamest songs of all time. Zwar aus amerikanischem Blickwinkel, erstellt von antimusic.com, aber trotzdem nett anzuschauen. Hier ist die Top 10:

01 Limp Bizkit – “nookie”
02 Kelly Osbourne – “shut up”
03 Metallica – “st. anger”
04 Avril Lavigne – “sk8tr boi”
05 Warrant – “cherry pie”
06 David Cassidy – “i think i love you”
07 Sheryl Crow – “sweet child of mine”
08 Hole – “gold dust woman”
09 Crazy Town – “butterfly”
10 Vanilla Ice – “ice, ice baby”

Ein würdiger Sieger, wie ich finde. Die komplette Liste gibt’s hier.

so dahin gedacht. 4

Schön, wenn man in dem Moment, in dem man ein bestimmtes Blog aus seiner Blogroll kickt, seinen Arsch darauf verwetten möchte, dass man zeitnah auch aus der Blogroll des entsprechenden Blogs fliegt und das dann auch eintritt…

Sie lasen einen Beitrag aus der Reihe “Mehr Kryptik bei popkulturjunkie.de”.

kashmir. 2

Ein weiteres Update für die “Zukunftsmusik“-Seite. Die großartige dänische Band Kashmir veröffentlicht am 4. Oktober ein neues Album. Der Vorgänger “zitilites” war für mich 2003 eine der großen Ãœberraschungs-Platten. Wer die Band, die ein wenig nach einer poppigen Radiohead-Variante klingt, noch nicht kennt, kann hier in “zitilites” reinhören und ein paar Clips sehen. Besonders zu empfehlen: “the aftermath”.

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