Archive for April, 2007

hinweis für blogger von “welt”. 6

Lieber Herr “Fernsehexperte” Dahlmann von “Welt Online”,

er ist ja irgendwie niedlich, dieser naive Glaube an das Gute im Menschen Fernsehsender. Aber leider muss ich Sie enttäuschen: Dass RTL am Ostersonntag im “Herr der Ringe” nur 29 Minuten Werbung gezeigt haben soll, wie Sie etwas gewagt, aber nicht völlig falsch ausrechnen, ist leider kein Geschenk an das liebe Publikum. Denn, und das wird Sie erschüttern, RTL ist gar keine wohltätige Organisation, sondern ein Unternehmen, das Geld verdienen will. Es hätte mit geschicktem Gerechne und Verschiebe sogar 48 Minuten Werbung in und um den “Herrn der Ringe” zeigen dürfen. Es ist nämlich keineswegs so, dass nur beim Erreichen der vollen 4 Sendestunden 48 Minuten Werbung gezeigt werden dürften. In diesem speziellen Fall konnte RTL also augenscheinlich nicht so viel verdienen, wie es wollte. Und das lag an dem fehlenden Vertrauen der Werbungtreibenden. Ein 30 Sekunden langer Spot im “Herr der Ringe” kostete (zumindest in den Breaks vor 23 Uhr) 90.270 Euro – anscheinend zu viel für die meisten potenziellen Kunden. Vielleicht glaubte man nicht an die prophezeiten Zuschauerzahlen, vielleicht saß das Geld allgemein nicht so locker. Und glauben Sie mir, lieber “Experte”: Ein profaner Sponsor holt Brutto-Werbeumsatzausfälle von grob gerechnet 1,2 Mio. Euro (bei 36 Minuten Werbung) oder sogar 3,4 Mio. Euro (bei 48 Minuten Werbung) nicht herein. Glauben Sie bei solchen Zahlen immer noch daran, dass RTL seinen lieben Zuschauern etwas Gutes tun wollte und freiwillig weniger Werbung gezeigt hat?

Ach so und übrigens:

zitat des tages. 1

Sascha Lobo bringt die Sachen immer so schön auf den Punkt:

Wer Werbung in Medien grundsätzlich und immer und sowieso verdammt, kann das gerne tun, sollte aber nochmal nachdenken, vielleicht während eines Praktikums bei der Nordkoreanischen Staatszeitung.

the kids have eyes. 3

Puh. Da ahnt man nichts Böses, geht mit den Kleinen mal ins Kino, um einen schönen harmlosen Film anzuschauen und dann verwechselt das Kino die Filmrollen und zeigt ohne Vorwarnung, wie eine nackte, angekettete Frau einen Mutanten gebärt – in “The Hills have Eyes 2”. Geschehen ist das in Holtsville, Long Island, USA. Die süßen Kleinen wurden dann mit einer Freikarte entschädigt. Die Alpträume werden sie sicher aber noch eine Weile begleiten. (via “cinematical“)

neuer björk-song. 4

So richtig knallt der erste ins Netz geleakte Song vom neuen Björk-Album ja nicht, wenn ihr mich fragt. Klingt etwas zu monoton. Wobei er natürlich mit jeder anderen Stimme noch viel schlechter wäre. Für Björk-Verhältnisse ist er aber nur Mittelmaß. Ihr wollt “earth intruders” auch hören? Bei “Idolator” gibt’s das MP3.

london 2007 (2). 3

Wieder zurück in Düsseldorf mit dem ersten leichten Sonnenbrand des Jahres. Geholt im Hyde Park. In London. An Ostern. Sachen gibt’s. Was gibt es noch nachzutragen vom Aufenthalt im Königreich? Weitere Magazine wurden gekauft, drei Museen an einem Tag abgehakt und gefühlte (in den Füßen) 12 Marathons in 5 Tagen gelaufen. Was ich ja schade finde, ist, dass in den Hotels immer nur die großen 5 Fernsehsender verfügbar sind und keinerlei Digitalschnickschnack. Dabei würde ich doch so gern mal durch die 4 Fantastilliarden Sky-Kanäle zappen. Mit großem Wohlwollen habe ich zwischen den vielen Golf- und Cricket-Ãœbertragungen auf BBC 1 und 2 gesehen, dass die UK-Version von “The Apprentice” auch in Staffel 3 die beste Variante ist, die ich kenne (also US, UK, D) und dass es in England auch noch den “Survivor”-Klon “Castaway” gibt. Ich mag ja das US-“Survivor” sehr. Und bin immer noch etwas traurig, dass es “Expedition Robinson” & Co. in Deutschland nie so richtig geschafft haben.

Natürlich gehörte zu meinem Magazin-Kaufrausch aus der Erwerb der “Radio Times“. Und als deutscher Fernsehfan ist man ja extrem begeistert, wenn man da durchblättert und merkt, dass es auch Fernsehzeitschriften geben kann, in denen es ausschließlich um Fernsehen geht. Und die keine Blondinen auf dem Cover haben. Eine unschöne Nebenerscheinung der internationalen Terrorismus-Paranoia ist ja, dass ich keinerlei Softdrinks importieren konnte. Keine leckere Fanta Fruit Twist zum Beispiel. Dafür hab ich ein paar kleine Tüten Crisps mitgebracht. Salt & Vinegar und so. Und bevor ich es vergesse: Hier ist das kleine “Matrix”-Meisterwerk, das ich in Camden erstanden habe.

Das und viele geniale Motive mehr kann man übrigens auch hier online kaufen.

Und noch ein kleiner Nachtrag zum Thema freies WLAN in London. Informiert Euch vor einer Reise nach England am besten hier über “BT Openzones”. Die British Telecom lässt Nutzer nämlich im Gegensatz zur Telekom kostenlos ins Internet. Zum Beispiel an Bahnhöfen, bei McDonalds und an vielen anderen Orten. Und ein kleiner Erfahrungsbericht zum Thema “Mit dem Nintendo DS im Internet”. Es funktioniert. Der Browser ist ein bisschen langsam, stellt die Seiten aber durchaus ordentlich da. Und der große Vorteil gegenüber einem Notebook: Größe und Gewicht.

london 2007 (1). 4

Eigentlich sollte das hier der erste Blogeintrag werden, den ich mit meinem Nintendo DS schreibe. Zwei Probleme haben sich dem in den Weg gestellt. Erstens: die extrem geringe Dichte an kostenlosen WLAN-Netzen in London, zweitens: Als eins gefunden war (in der Tate Modern) war der bloede Akku des Dings abgelaufen. Tollerweise genau dann, als ich schon sehr viel geschrieben hatte. Das bloedeste Feature des DS ist naemlich, sich einfach abzuschalten, wenn der Akku leer ist. Ohne grosse Vorwarnung. Also nun in einem Internetcafe sitzend der Blogeintrag. Die beiden ersten Tage London waren ein ziemlicher Konsumrausch. Gefuehlte 32 Zeitschriften gekauft (Ich liebe englische Magazine) und die erste Staffel der grandiosen Serie “Murder One”. In Deutschland gibts die DVD-Box nicht und hier bei HMV war sie gerade auf einen Schnaeppchenpreis runtergesetzt. Ausserdem im popkulturjunkie-Einkaufsbeutel gelandet: ein T-Shirt meines Lieblingsmodelabels FCUK und ein Stueck popkulturell sehr wertvoller Kunst – in Camden gekauft. Ein kleines Oelgemaelde einer Szene aus “Matrix”. Mit Trinity, die eine riesige Waffe in die Kamera haelt. Ich liefere bei Bedarf ein Foto nach.

Heute dann Kultur statt Einkaufsrausch. Obwohl viele Kaufhaeuser trotz Karfreitag geoeffnet haben. Erst dieses grandios aussehende Buerohaus von Sir Norman Foster (von unten) angeschaut, dann zur Tate Modern gelaufen. Dort eine interessante Ausstellung der beiden Kuenstler Gilbert & George besucht. Voellig begeistert bin ich ja davon, dass es hier an den gesamten fuenf Tagen keinen Tropfen Regen geben soll und perfektes Fruehlingswetter herrscht. Trotzdem werde ich die restlichen Tage dazu nutzen, die Liebste davon zu ueberzeugen in “Sunshine” zu gehen. Bin aber derzeit eher skeptisch, dass das gelingt. Weitere Berichte folgen. Hoffentlich dann mal mit dem Nintendo DS. Ich will den bloeden teuren Opera-Browser fuer das Ding ja schliesslich nicht voellig umsonst gekauft haben. Zumindest weiss ich inzwischen, dass man hier in McDonalds-Filialen umsonst per WLAN ins Internet kann.

geschafft. 2

Die letzten Artikel vor Ostern sind geschrieben, die Blogcharts sind aktualisiert, die Medien-Top 40 ebenso, viele andere Kleinigkeiten sind erledigt. Und nun geht’s endlich für ein paar Tage raus aus dem täglichen Trott. Endlich mal wieder nach London, meine Lieblingsstadt. In den kommenden Tagen wird es hier daher allenfalls Berichte über die Situation der Popkultur im Vereinigten Königreich geben. Und in der kommenden Woche sehen wir uns ja ohnehin alle bei der re:publica in Berlin, oder?

kleine pressemitteilungskunde. 3

Lieber WDR,

es bringt nicht viel, um 16.22 Uhr die Pressemitteilung herauszuschicken, das in Spanien sichergestellte Blut sei “nach WDR-Angaben” Jan Ullrich zuzuordnen, denn

1. Hat dieselbe Bonner Staatsanwaltschaft das schon 40 Minuten vorher dem Sport-Informationsdienst bestätigt und danach (und vor Eurer heißen Pressemitteilung) der halben deutschen Medienlandschaft inklusive Fernsehsendern wie n-tv.

Und 2. Wieso denn “nach WDR-Angaben”, wenn es doch die Angaben der Bonner Staatsanwaltschaft sind?

männer und spielzeug. 7

Ich gehöre eindeutig zu den Männern, die ständig neue kleine technische Spielzeuge brauchen. Und was macht man, wenn die Festplatte des MP3-Players groß genug ist, die Digitalkamera noch völlig ausreichend, das Handy es auch noch tut und Blackberry & tomtom auch schon vorhanden sind? Man kauft sich ein Nintendo DS. So geschehen am Samstag. Und daher weiß ich jetzt, dass das Alter meines Gehirns 27 ist – und damit stolze 5 Jahre unter meinem tatsächlichen Alter liegt. Wenn Ihr wisst, was ich meine.

ärztliche zweitverwertung. 1

Seit Oliver Gehrs seine netten wöchentlichen “Crashtest“-Filmchen produziert, ist seine “medium magazin“-Kolumne “Sprechstunde” irgendwie nicht mehr interessant. Vier Fragen hat er sich in der neuesten Ausgabe als “Dr. med” gestellt:

– Stimmt es, dass der “stern” 18.000 Euro für das preisgekrönte Interview mit Murat Kurnaz bezahlt hat? Hat er schon hier beantwortet.
– Wie kam beim “Spiegel” egentlich der Gaga-Titel über Berlin zustande? Darüber hat er sich schon hier ausgelassen.
– “Zeit-Magazin”, “FAZ-Bilder&Zeiten” – wieso wärmen die Verlage die ganzen alten Sachen auf? Dazu hat er sich schon hier geäußert.

Aber irgendwie passt diese Zweitverwertung ja auch perfekt zum aktuellen “medium magazin”-Titelthema “Online first”.

Bleibt die vierte Frage “Kämpft ‘Vanity Fair’-Chef und Sportwagenfan Ulf Poschardt wirklich für ein Tempo-Limit? Und die wird Lesern seines meist hervorragenden Magazins “Dummy” auch irgendwie bekannt vorkommen.

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