film: die insel.
Ich hatte mich lang auf den Film gefreut. Im ersten Trailer wirkte er wie ein Mix aus “Matrix” und “Gattaca”, noch dazu mit den hervorragenden Schauspielern Scarlett Johansson und Ewan McGregor. Weitere Trailer, die nach purem Actionfilm aussahen, und äußerst mittelmäßige Kritiken verunsicherten mich dann allerdings etwas…
Irgendwann in der Zukunft: Die letzten Überlebenden einer weltweiten Katastrophe leben abgeschirmt in einem High-Tech-Komplex. So auch Lincoln Six Echo (McGregor) und Jordan Two Delta (Johansson). Alle haben eine Aufgabe, leben ein klar geregeltes Leben. So ist es ihnen auch verboten, körperlichen Kontakt zu anderen Bewohnern zu haben. Die große Hoffnung, für die alle leben ist “Die Insel”, der letzte bewohnbare Ort in der Natur. Eine Lotterie wählt in regelmäßigen Abständen einen der Bewohner aus, der den Rest seines Lebens auf der Insel verbringen darf. Lincoln beginnt nach dem Fund einer lebendigen Motte allerdings zu zweifeln. Gibt es die Insel wirklich? Ist die Welt da draußen wirklich vollkommen unbewohnbar? Er findet schließlich heraus, dass er belogen wurde, ein Klon ist, der als Ersatzteillager dient. Gemeinsam mit Jordan flüchtet er.
“Die Insel” besteht aus zwei recht unterschiedlichen Teilen. Zu Beginn wird die Geschichte langsam aufgebaut, man wird völlig unvermittelt in die angebliche Welt geworfen, lernt gleichzeitig mit Jordan, dass irgendetwas nicht stimmt. Die Spannung steigt bis zu dem Punkt, an dem die beiden flüchten. Dann beginnt der zweite Teil des Films. Und alles wird anders. Aus der interessanten Story wird doch noch eine flache Action- und Zerstörungs-Orgie à la Michael Bay mit typischem Pathos-Ende. Die eigentliche Geschichte gerät dabei völlig in den Hintergrund, die guten Ansätze aus der ersten Hälfte werden völlig verschenkt. Auch McGregor und Johansson liefern überraschenderweise eine überaus fade Vorstellung ab und geben dem Film gar nichts. So bleibt nach gutem Beginn leider nur ein mittelmäßiger Film übrig. Schade. 6 von 10 Punkten.
Neben einem mittelmäßigem Film bleibt auch noch der bittere Geschmack des übertriebenen Produktplacements zurück.
Kurzfassung: Film ist scheiße, Scarlett Johansson sieht aber nett drin aus.
@Markus: stimmt, aber Microsoft, NBC, Cadillac und andere werden sicher gut bezahlt haben…
@Riki.Ho: ich finde nicht einmal, dass Scarlett Johansson übermäßig nett aussieht. in anderen filmen sah sie immer wesentlich netter aus.
Na, ganz so schlecht waren die beiden aber auch nicht. McGregors Doppelrolle hat wirklich Spaß gemacht.
Ansonsten geb ich dir Recht. Wobei auch in der zweiten Hälfte schöne – wenn auch ungenutzte – Ansätze drin waren. Jordans Gewissensbisse angesichts des Kindes ihrer Sponsorin… Wurde aber leider verschenkt…
Übler Film. Sehr hübsche Ausstattung. Wirklich ein übler Film.
Hätte sehr intressant werden können… so wurds leider nur nettes Popkorn-Kino.
Kann mir irgendjemand bei der Suche nach einem Buch mit ähnlicher Handlung helfen?
Es scheint nicht direkt die Vorlage zu sein, ist aber ein Jugendbuch ähnlichen Inhalts.
Ich habe es mal gelesen und finde es nicht mehr.
@Markus: immerhin war kein einziger leuchtender Apfel zu sehen, was heute ja fast schon ein Wunder ist. In Clubs, im Kino, überall der verstrahlte Apfel für die beleuchtete Generation…
@FeldFunker: Ob er geleuchtet hat, weiß ich nicht mehr, aber er war da! Und zwar auf Lincolns Monitor. Hinten drauf. Man sieht ihn, als er den Chip rausnimmt, um einen Defekt vorzutäuschen oder so.. ;)
Und er leuchtet doch, ääh, hat geleuchtet. :-P
Ja, der Apfel ist auf den Monitoren in dem Labor, in dem Lincoln arbeitet.
Diese “Product Placements” waren derart häufig und offensichtlich, dass ich mich frage, ob der Regisseur vielleicht bewusst das Stilmittel eingeführt hat. Immerhin werden dort Menschenleben kommerzialisiert, zu einem Markt umfunktioniert. So auch der Film? Oder die Realität in dem Film?
Oder er möchte sagen, in wie weit wir schon heute etablierte Firmen in der Zukunft wiederfinden können und wie sie dann unser Leben bestimmen.
Nur Ideen die mir während des Films gekommen sind.
Ich würde ihm eine 7 geben. Popcornkino zwar, aber besseres. Weil mit Sinn. Wie du schon gesagt hast, bei weitem nicht soviel Sinn wie Matrix (was bei mir immernoch der Archetype Popcornkinomitsinn-Film ist), aber immerhin doch ganz nett.
Die Sets waren nett, die Atmosphäre auch. Und die Johansson war sehr hübsch. Jap ;).
@texas-jim: Ich denke das Kinderbuch, dass du suchst heißt ‘Hüter der Erinnerung’ von Lois Lowry.
Danke für den Hinweis. Ich werde es mal suchen gehen. (Amazon sei Dank kann ich dabzu sitzenbleiben.)
[…] 2. Die Insel / ProSieben / 20.15-22.55 Ewan McGregor und Scarlett Johansson leben als angeblich Überlebende einer globalen Katastrophe mit Hunderten anderen abgeschirmt unter der Erde. Regelmäßig gewinnnen einige der Bewohner in einer Lotterie, die sie zur letzten unverseuchten Insel führt. Doch die angebliche Insel entpuppt sich als Lüge, McGregor und Johansson fliehen. Leider wird der Film meiner Meinung nach in der zweiten Hälfte wesentlich schwächer, doch ansehen sollte man sich die Zukunftsvision dennoch. […]