Archive for June, 2004

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Und bevor ich ausgewählte Bilder vom Festival auf meine Seite stelle, gibt’s hier schonmal vorab ein Foto meiner Lieblingsband Placebo: Mister Brian Molko in Ekstase.

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Zurück im popkulturjunkie-Headquarter. Aus den Boxen dröhnt The Cure. Ich will noch nicht loslassen von meinem genialen Wochenende. Noch nicht einschlafen. Um am Bericht von Sonntagnachmittag anzuknüpfen: Es regnete genau ein Konzert lang. Monster Magnet. Sollte es der Band zu Denken geben, dass der Regen ausgerechnet dann beginnt, wenn sie spielen? Und ausgerechnet dann aufhört, wenn sie fertig sind? Es gab danach keinen Tropfen mehr. Zum Glück. Denn der Abend sollte noch ganz groß werden. Um 19 Uhr stand PJ Harvey an. Und sie hat mich sehr positiv überrascht. Mit ein paar Ausnahmen hat mir ihre Musik nie wirklich viel gegeben. Aber auf der Bühne ist sie großartig. Und etwas fürs auge! ;-) Rock und Sex pur. Anschließend kam das, was für mich das Konzert des Festivals werden sollte: The Hives. Ich hab sie vor zwei oder drei Jahren schonmal gesehen, als sie noch nicht sehr bekannt waren. Und schon damals haben sie mich umgehauen. Die Musik ist nicht immer das, was man unbedingt zu Hause hören muss. Aber live: Jeder, der auch nur annähernd etwas mit Rockmusik anfangen kann, sollte sich mal ein Hives-Konzert anschauen. Entertainment vom Allerfeinsten. Pelle Almqvist ist so unglaublich. Seine Ansagen und Spielchen mit dem Publikum sind Comedy pur. Natürlich hat er auch behauptet, die Hives hätten den Regen verscheucht – und hat sich dafür feiern lassen. Wirklich unglaublich, dieser Mann. Und diese Band. Und dann der Abschluss: The Cure! Die Legenden live ein paar Meter von mir entfernt. Ein absolutes Erlebnis. Wäre es irgendeine band gewesen, könnte man gehässig sagen: Na und? Ziemlich langweilig. Keine große Show. Aber es war nunmal nicht irgendeine Band, sondern THE CURE. Natürlich drehte sich alles um Robert Smith. Den Mann umgibt wirklich irgendeine Aura. Wie er sich bewegt, wie er ins Publikum schaut, wie er singt. Geheimnisvoll, etwas krank, aber spannend und sehr sehenswert. Und er hat auch live eine absolut brillante Stimme. Ein paar tolle neue Stücke vom kommenden Album haben sie gespielt, dazu Klassiker wie “lullaby” und “fascination street”. Insgesamt wenige Gute-Laune-Stücke und viel Düsteres. The Cure. Wieder eine Band, die ich von der Liste der Bands streichen kann, die ich in diesem Leben noch sehen musste. Jetzt muss ich aber wohl doch mal ins Bett – in ein paar Stunden muss ich leider arbeiten. Und bis zum Einschlafen singt Robert Smith weiter für mich.

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Tag 3. Es schüttet gerade komplett. Zum Glück der erste Regen des Festivals und zum Glück gibt’s ein Pressezelt. Eben haben Franz Ferdinand gespielt. Sehr sehr gut. Völlig zu Recht so mega-gehypet. Sehr gut gelaunte Menschen machen Sehr-gute-Laune-Musik. Davor haben Billy Talent alles in Grund und Boden gerockt. Los ging der Tag mit Snow Patrol. Und wie kann der dritte Festival-Tag schöner losgehen als mit schönen Melodien? Der Sänger hat die gesamte Zeit lang gestrahlt. Ein echter Sonnenschein! Danach gab’s Graham Coxon – auch ein sehr nettes Konzert – und I am Kloot. Der gestrige Tag wird aber wohl unschlagbar bleiben: Wir standen ab 16 Uhr in Reihe 1 vor der Hauptbühne und sind da nicht mehr weggegangen. Schließlich wollte ich Placebo beim fünften Mal erstmals von ganz vorne sehen. Am Nachmittag kam dann dir Durchsage, dass David Bowie leider krank ist und nicht auftreten kann. Scheiße für die Leute, die wegen Bowie gekommen sind. So konnte also mein Traum – das Aufeinandertreffen von Bowie und Placebo bei “without you i’m nothing” nicht mehr stattfinden. Auch die Pixies oder nur Frank Black sind übrigens nicht zu Placebo gekommen, um “Where is my mind? zu performen. Die Pixies haben den Song natürlich selbst gespielt, Placebo dann nicht mehr. Aber nochmal zurück zu Ash. Mir hat sich wieder bestätigt, dass es keine geeignetere Sommer-Festival-Band gibt. Riesiger Spaß so ein Ash-Konzert. Anschließend Die Happy (aber nur, weil ich den Platz in Reihe 1 nicht mehr aufgeben wollte) – die Musik ist zwar nicht meins, aber die Sängerin ist der Hammer. Sie gibt Ihr Letztes, heizt das Publikum an und feiert unglaublich auf der Bühne. Dann Life of Agony – das wohl gefährlichste Konzert des Festivals – zumindest für die Leute, die direkt vor der Bühne standen. Hammerharte Live-Musik, Massen von Pogo-isten und jede Menge Arbeit für die Security. Aber ein absolut lohnenswertes Konzert. Weil Bowie ausgefallen ist, wurden die Sportfreunde verlegt und vorgezogen und traten zwischen Life of Agony und den Pixies auf. Und als die Sportfreunde kamen, war wohl der größte Anteil kleiner Jungs und Mädchen da. Teenies überall. Die Musik ist nicht mehr wirklich meins, aber gut sind sie schon. Extrem witzige Ansagen, kleine Gags und Musik zum Mitsingen. Dann die Legende des Festivals: die Pixies. Sie haben knallhart ihr Ding durchgezogen, zwischen den Stücken kein Wort gesagt und sich feiern lassen. Allen voran: der ziemlich arrogant wirkende und immer dicker werdende Frank Black. Kim Deal hingegen hat die ganze Zeit gestrahlt und hat anscheinend riesigen Spaß, wieder mit den Pixies aufzutreten. Und dann endlich: Placebo. Ohne historische Momente, aber nach 1einhalb Jahren war’s mal wieder Zeit, sie zu sehen. Zum fünften Mal, wie erwähnt. Das Konzert war nicht der beste Placebo-Gig, den ich bisher gesehen habe, aber auf jeden Fall der zweit- oder drittbeste. Molko in neuem Look (mit hinten längeren Haaren und eine sehr stylishen Jeans – Fotos folgen morgen an dieser Stelle). Das Konzert war meinem Empfinden nach agressiver, schneller und düsterer als meine bisher erlebten Placebo-Auftritte. Aber wie immer genial. Und während hinter mit gerade Monster Magnet ihr Bestes geben, regnet es wie Sau. Hoffentlich ist das später vorbei, wenn The Hives und The Cure das Festival beschließen. Jetzt aber erstmal: bis später…

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Tag 2. Das Festival hat für mich vorhin richtig angefangen. Und womit? Ausgerechnet mit den Backyard Babies! Aber erstmal noch ein paar Worte zu gestern. Zu den Fantastischen Vier. Sie waren okay. Besser leider nicht. Viel altes Zeug, ein paar Hits, ein paar gewöhnungsbedürftige Tracks vom im September erscheinenden Album, das übrigens “Viel” heißen wird. Aber so richtig vom Hocker gerissen haben sie nicht. Leider. Ganz in weiß gekleidet, gut gelaunt, aber eben nicht sensationell gut. Vielleicht ging es Hip-Hop-Fans anders, aber mir nicht. Und dann heute, nach einer kalten Nacht im Zelt. Erste Band für uns: die Backyard Babies. Ich musste mein Trauma von vor zwei Jahren, als sich der Drummer über seine Drums übergeben hat, verarbeiten. Und sie waren richtig gut. Haben gerockt wie Sau. Und haben nicht gekotzt. Und wir in Reihe 1. Freut Euch übrigens schonmal auf viele tolle Southside-Fotos. Danach Mclusky – die sind wirklich überhaupt nicht meins. Keine Melodien! Nur Hardcore-Lärm. Hinter mir spielen gerade Gluecifer und danach Ash. Und deswegen muss ich da gleich hin. Hoffentlich von ganz weit vorne meine Lieblings-Gitarristin Charlotte Hatherley anhimmeln. Und es dauert auch gar nicht mehr lange, bis zum hoffentlich hidtorischen Pixies-Placebo-Bowie-Moment. Die Aufregung steigt. Bis später….!

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Ein erster kleiner Bericht live aus dem Pressezelt des Festivalgeländes. Nach ein paar Stau-Schwierigkeiten, die uns Amplifier gekostet haben, sind wir pünktlich zu Tomte angekommen. Thees war natürlich wieder großartig. Am Ende gab es wie immer “Schönheit der Chance”. Ein gelungener Auftakt. Bitter war dann das Konzert von Black Rebel Motorcycle Club. Ganz Pseudo-Hype-Stars haben sie wegen “technischer Schwierigkeiten” eine halbe Stunde zu spät angefangen – und haben dann auch nur eine halbe Stunde lang gespielt. Spacken! Hinter mit spielen gerade Cypress Hill, aber auf die hab ich überhaupt keinen Bock. Bis später dann…

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Noch zwei Stunden bis es losgeht – nach Neuhausen ob Eck – zum Southside-Festival. Zum vierten Mal hintereinander bin ich da. Zum vierten Mal tagelang grandiose Musik bei hoffentlich wieder schönem Wetter. Und damit Ihr wisst, wo ich mich da so rumtreibe, stell ich hier mal meinen detaillierten Plan der kommenden drei Tage online. Ob er dann auch so umgesetzt wird, bleibt abzuwarten.

Freitag: Los geht’s um 16 Uhr. Da werden wir noch nicht da sein, aber das macht auch nichts. Die blöde deutsche Pseudo-Punk-Band Jupiter Jones mit einem der schlechtesten Sänger, den ich je gehört habe, muss man wirklich nicht sehen. Ich hoffe, dass wir es bis 17.30 Uhr schaffen. Denn da gibt’s die erste sehenswerte Band: Amplifier. Harter, nicht unbedingt eingänger Rock. Vielleicht ein bisschen zu vergleichen mit A Perfect Circle. Und live sollen sie unglaublich sein. Ich bin gespannt. Direkt danach gibt’s den ersten großen Höhepunkt des Festivals: Tomte. Eine der besten Live-Bands, die ich je gesehen habe. Und noch dazu mit fabelhafter Musik und brillanten Texten. Mal sehen, ob Thees wieder der Größte sein wird. Weil auf der Hauptbühne zu dem Zeitpunkt nur Hip-Hop-Grütze zu sehen ist, bleibe ich dann gleich vor der 2nd stage und gebe Black Rebel Motorcycle Club noch eine Chance. Die haben mich im letzten Jahr (oder war’s vor zwei Jahren?) zwar nicht wirklich umgehauen, aber vielleicht ja diesmal. Anschließend werde ich mir wohl noch ein paar Minuten Ill Nino anschauen, eine Nu-Metal-Band, die ganz okay ist. Aber dann geht’s doch zur Hauptbühne: Die Fantastischen Vier darf man schließlich nicht verpassen. Demnächst ein neues Album, endlich wieder mal richtig live – und hoffentlich voller Energie und guter Laune. Bevor es dann schlafen geht, gibt’s als Betthupferl noch ein bisschen Within Temptation auf der 2nd Stage. Sind zwar nicht wirklich eine meiner Lieblingsbands, aber vielleicht macht’s ja Spaß.

Samstag: Der Samstag startet etwas verhalten. Bands wie Breed 77, Fireball Ministry, Mclusky – muss ich alle nicht haben. Und um die Backyard Babies mach ich wohl einen großen Bogen. Die sind zwar live ganz cool, haben aber vor zwei Jahren für einen meiner ekligsten Festival-Momente gesorgt, als sich der Drummer am Ende des Konzerts in hohem Bogen auf seine Drums übergab. Mich graust es immer noch vor dieser Szene. Um 16.20 Uhr gibt’s dann aber die großen Ash – mit meiner Lieblings-Gitarristin Charlotte Hatherley. Ich glaube, ich hab die Band schon dreimal gesehen – am Samstag wird es ein viertes Mal geben. Definitiv. Denn Ash spielen die perfekte Sommer-Festival-Musik. Danach vielleicht ein bisschen Mando Diao, nur im Notfall Die Happy – und ab 20.30 Uhr stehe ich wie angewurzelt vor der Hauptbühne. Und gehe da nicht mehr weg. Denn es folgt das, was ich schon seit Wochen herbeisehne. Die Pixies, Placebo und David Bowie. Und warum sehne ich das so herbei? Weil ich auf einen historischen Moment hoffe. Herr Bowie hat mit Placebo schließlich mal “without you, i’m nothing” aufgenommen. Und auf der letzten Tour haben Placebo am Ende ihrer Konzerte grundsätzlich “where is my mind?” von den Pixies gespielt. Meine Hoffnung: Während des Placebo-Konzerts kommt erst David Bowie auf die Bühne, um bei “without you, i’m nothing” mitzusingen und am Ende kommt Frank Black (oder heißt er jetzt wieder Black Francis???) auf die Bühne, um gemeinsam mit Placebo “where is my mind?” zu performen. Was wäre das genial – und ein Moment, der so wohl nie wieder kommt (außer bei Hurricane am Vortag). Ich habe Placebo zwar schon 3 oder 4 mal gesehen, aber dieses Konzert wäre unvergleichbar. Den Samstag beschließen wird dann noch ein Abstecher zur 2nd Stage, auf der die Sportfreunde Stiller zeigen können, ob sie auch um 1 Uhr nachts noch hellwach sind.

Sonntag: Der Sonntag geht im Gegensatz zum Samstag gleich mit ein paar Knallern los: die grandiosen Snow Patrol, Graham Coxon und I am Kloot – alle hintereinander auf der 2nd Stage. Direkt danach Billy Talent und Franz Ferdinand auf der Hauptbühne und dann eine kleine Verschnaufpause – vielleicht mit ein wenig Monster Magnet und PJ Harvey. Um 20.30 Uhr wird dann aber das große Finale eingeläutet: Zuerst mit The Hives, ebenfalls einer der besten Livebands, die ich kenne. Und schließlich mit dem letzten Konzert des Festivals. Und wer könnte es besser beschließen als The Cure. Wahnsinn, diese Band endlich mal zu sehen. Und dann auch noch mit neuem Material, das garantiert mit vielen alten Klassikern durchmischt wird. Ich bekomme jetzt schon Gänsehaut, wenn ich dran denke, diese legendäre Band vor mir zu sehen.

Alle, die das nochmal etwas strukturierter sehen wollen, klicken hier. Auf der Seite wird es nach dem Festival dann u.a. viele Fotos geben. Denn ich habe endlich eine Casio Exilim gekauft und werde damit das ganze Festival abschießen. Hoffentlich auch das Aufeinandertreffen von Bowie/Placebo und Black/Placebo. Und drückt mir die Daumen, dass das Wetter hält!

Wer übrigens nicht bei Southside sein kann, aber am Wochenende Lust auf gute Musik hat, kann ja mal die Seite von Das Ding anklicken. Die übertragen alle Konzerte der Hauptbühne live ins Internet. Wenn das nix is’…

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Bevor das grandiose Wochenende losgeht, hab ich noch schnell die meta-kritik-Seiten mit den Kinostarts von gestern online gestellt. Damit Ihr wisst, was ihr am Wochenende sehen solltet, wenn ihr ins Kino geht. Allerdings noch ohne die Auszüge aus den wichtigsten Kritiken, die schaffe ich nicht mehr vor Montag. Sieger der Woche: “Zatoichi – Der blinde Samurai“, der außerdem momentan Platz 3 der Bestenliste 2004 einnimmt.

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Ein kleiner Nachtrag noch zur gestrigen Viacom-Pressekonferenz: Stellt Euch schonmal darauf ein, dass es demnächst statt 4 nur noch 2-3 große Musiksender in Deutschland gibt. MTV-Chefin Catherine Mühlemann hat gesagt, dass sie schon immer nur 2-3 Musikkanäle für wettbewerbsfähig gehalten hat und dass sie auch jetzt dieser Meinung bleibt. Mein Tipp: Viva Plus wird sehr schnell verschwinden und in irgendein jungen Unterhaltungs-Kanal umgewandelt. Und was mit Viva passiert? Mal sehen. Ich hoffe jedenfalls, dass bei den ganzen Umpositionierungen nicht “Fast Forward” verloren geht…

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Und jetzt? Für wen soll ich jetzt sein? Gemein ist das! Und warum treten sie eigentlich noch zu Elfmeterschießen an?

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MTViva. Jetzt ist es offiziell. Und ich fahr kurzfristig nach Frankfurt, um mir um 12 die historische Pressekonferenz anzuschauen.

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