Archive for February, 2007

“relaunchblog”. 2

Bei all dem Gemeckere muss ich zwischendruch aber auch mal etwas loben: Die Idee, dass die Redaktion des Magazins “PC Professionell” den Relaunch ihres Heftes mit einem “Relaunchblog” begleitet, finde ich absolut hervorragend. (via “Blogpiloten“)

kopfschütteln (2). 15

Was mich außerdem gerade sehr wundert: Warum überlegt in all diesen Mercedes-Bunz-Jubel-Arien, die derzeit durch die Blogs schwappen, niemand mal für ein paar Sekunden. Ist es denn wirklich ein toller Aufstieg für sie? Als Chefredakteurin bei “zitty” verantwortete sie immerhin ein angesehenes Stadtmagazin. Und nun bei “Tagesspiegel Online”? Eine Website, die hauptsächlich daraus besteht, abends automatisch die Texte des gedruckten “Tagesspiegels” ins System laufen zu lassen. Da erscheint es mir doch eher so, als hätte man einen Job für sie gesucht, weil es bei der “zitty” nicht so gut läuft. Ein Blick auf die IVW-Zahlen verstärkt diesen Eindruck im Ãœbrigen: Seit 1983 wurden nicht mehr so wenige “zitty”-Hefte verkauft wie unter Mercedes Bunz. Klar kann es sein, dass Frau Bunz die Drögheit des “Tagesspiegel Online”-Angebots nun ändern will. Sie angesichts dieser Sachlage aber gleich als “Lyssa vom Tagesspiegel” zu bezeichnen, erscheint mir da doch ziemlich daneben.

kopfschütteln (1). 10

Manchmal wundert man sich ja wirklich. Gar nicht mal darüber, dass Peter Turi Bloggen als “Königsdisziplin des Mitmach-Internets” bezeichnet, obwohl es doch nichts Einfacheres gibt, als ein Blog zu eröffnen. Auch nicht darüber, dass er hartnäckig immer noch “der Blog” statt “das Blog” schreibt. Eher wundere ich mich darüber, dass ein per Pressemitteilung in alle Richtungen verteilter Bloganbieter-“Test” nahezu unkommentiert zur Kenntnis genommen wird. Wirklich ernst genommen hat ihn anscheinend ohnehin niemand – außer ein paar Nachplapperbloggern, die jeden Rotz bloggen, der nicht bei 10 auf dem Baum ist. Der einzige, der den Punkt anspricht, um den es geht, ist mal wieder Don Alphonso, der beim Basic folgendes kommentiert:

“Was ich nicht ganz so prickelnd finde ist der Umstand, dass

– Twoday.net hinter mindestenshaltbar steckt, für die Don Dahlmann arbeitet und
– Blog.de Partner von Pleite-Turis neuer Firma Medien2 ist.

Und zufällig sind die auf Platz 1 und 2?

Naja.”

Und genau das habe ich mich auch gefragt. Ich will den Herren nichts unterstellen, aber es dürfte ja wohl klar sein, dass dort ein ganz fetter Disclaimer fehlt, oder? Denn wenn twoday.net und blog.de so toll sind, warum bloggt Don Dahlmann dann bei Antville, Blogger.de und Blogg.de? Da hilft es auch nichts, den Alphonso-Kommentar mit den Worten abzutun, es handele sich um Verschwörungstheorien. Denn es sollte nicht nur zum guten Ton gehören, nein es ist ein absolutes Muss für Journalisten (und auch für Blogger) bei Texten über Produkte und Unternehmen jederzeit offenzulegen, wenn man ein Geschäftsverhältnis mit dem betreffenden Unternehmen hat, über das man schreibt. Alles andere ist nicht nur frech, sondern auch dumm.

Was dem Ganzen noch die Krone aufsetzt, ist folgende Turi-Aussage, die den “Test” dann komplett kaputtmacht:

“Hallo, ein Hinweis zum Vorgehen: DonDahlmann hat nicht 40 Bloganbieter getestet, sondern er hat sie sich angeschaut und dann entschieden, welche 10 er testet.”

Okay, ich gehe dann jetzt mal zum Gebrauchtwagenhändler, schau mir 40 Autos an, “teste” dann zehn und schreibe danach, welches das beste Auto Deutschlands ist.

aus der reihe “grenzwertige anzeigen”. 11

…sehen Sie heute: Lukasz Gadowski, Spreadshirt-Gründer und Blogger, wirbt in seltsam antiquierter Pose und Optik für “Die Zeit” (gefunden in “werben & verkaufen”).

mercedes bunz und “tagesspiegel online”. 4

Jetzt soll auch das seit gefühlten zwanzig Jahren nicht mehr aufgefrischte Internet-Angebot des “Tagesspiegels” einen Schuss Modernität bekommen. Dazu hat man Mercedes Bunz zur neuen Chefredakteurin gemacht, meldet kress.de. Vorher war sie Chefin der “zitty”, davor “De:Bug”-Gründerin – und nebenbei bloggt sie natürlich auch.

technokratie. 5

Liebe Redaktion des Computer-Magazins “com!”,

ich finde es ja durchaus toll, dass Ihr in Eurer aktuellen Ausgabe meine “deutschen blogcharts” als “Surftipp” vorstellt. Fast noch toller finde ich, dass Ihr mir unaufgefordert einfach so ein Belegexemplar zuschickt, durch das ich überhaupt erst davon erfahren habe, bei Euch genannt zu sein. Aber leider leider muss ich schon wieder an etwas herummäkeln (Sorry, das liegt in meiner Natur): Denn die Suchmaschine, auf deren Daten meine “blogcharts” basieren – die heißt gar nicht “Technokratie”. Auch wenn es als Name für eine Suchmaschine lustig klingt. Nichts für ungut, Euer Jens.

schrecken der straße. 5

Erwachsene Männer, die als Elefant verkleidet herumlaufen, dazu unzählige Ritter, Cowboys und Frauen, die morgens schon saufen. Es ist unverkennbar: Es sind die sechs Tage im Jahr angebrochen, an denen ich es bereuen werde, ins Rheinland gezogen zu sein.

“vanity fear”. 5

Das Video, das heute in vielen E-Mail-Fächern landete, jetzt für alle zu sehen bei kress.de (auch für Nicht-Abonnenten): Niels Ruf stellt eine “Vanity Fair”-Redaktionskonferenz nach. Lustigerweise in einer Nebenrolle zu sehen: Stefan Kauertz, langjähriger Chef des besten Musiksenders aller Zeiten, Viva Zwei. Kauertz arbeitet nämlich inzwischen in der Ruf-Firma Weltruf.

captain kirk und der wundercomputer. 3

Es gibt übrigens nicht nur John Cleese und seine Compaq-Spots, Andreas. Es gibt auch William Shatner und seinen Werbespot für den Commodore VIC-20, “the wondercomputer of the 1980s”:

berliner peinlichkeiten. 3

Erinnert sich noch jemand an die Pressemitteilung der “Vanity Fair” aus der vergangenen Woche? Die über Herrn Lauterbach und Frau Schmidt? Darin hieß es:

“Berlin (ots) – Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach findet lobende Worte für Gesundheitsministerin Ulla Schmidt, obwohl er gegen die Gesundheitsreform gestimmt hat. ‘Wenn man lange genug miteinander ringt, schätzt man irgendwann die Qualitäten des anderen, auch wenn ich ihre Position für untragbar halte’, sagt Lauterbach gegenüber dem neuen Gesellschaftsmagazin VANITY FAIR. ‘Langsam bekomme ich Respekt vor Ulla Schmidts Hartnäckigkeit, die ihrer Blauäugigkeit in nichts nachsteht’, so der Gesundheitsökonom. ‘Vielleicht braucht die Welt aber solche Idealisten, damit sie nicht zynisch wird’.”

Auf Seite 144 der ersten “Vanity Fair”-Nummer gab es dann einen entsprechenden Text, der von Karl Lauterbach stammen sollte. Wie die Geschichte weiterging, versteckt “Vanity Fair” in der heutigen Ausgabe lieber klein auf der Leserbriefseite. Da schreibt nämlich jener Prof. Karl Lauterbach aus Berlin:

“Mein den Leser überraschendes Lob von Ulla Schmidt hat niemanden mehr als mich selbst überrascht, da nur ein Drittel des Textes von mir selbst stammte. Trotzdem hat mir der Text gut gefallen. Abstand nehme ich nur von der Aussage, dass ich Ulla Schmidt für blauäugig halte. Das ist das Letzte, was man ihr unterstellen könnte. Aber hartnäckig ist sie…”

Dazu die “Vanity Fair”-Redaktion:

“Herr Lauterbach hat recht. Einem Datenübertragungsfehler ist es zu verdanken, dass etwas ‘Blauäugiges’ in den Text von Herrn Lauterbach gerutscht ist. Wir bedauern dies.”

Ach so. Datenübertragungsfehler. Der zwei Drittel des Originaltextes mal eben eigenmächtig verändert hat. Du böser Datenübertragungsfehler, Du.

« Previous PageNext Page »