Archive for January, 2008

tv-test: “die entscheidung”. 2

Format: “Die Entscheidung”
Sender: Das Erste
Produktion: Kilimann-TV
Genre: Reportagereihe
Programmplatz: montags, 21 Uhr
Frequenz: wöchentlich
Dauer: 45 Minuten
Start: 7. Januar 2008

Kritik: Eine exzellente Reportagereihe, die in der Form nur im öffentlich-rechtlichen Fernsehen laufen kann. Berichtet wird über unbequeme, aber wichtige Themen. In der ersten Folge ging es beispielsweise um zwei Paare, denen vom Arzt mitgeteilt wurde, dass das Kind ihrer Schwangerschaft stark behindert sein wird. Wie sollten sie sich nu n ntscheiden? Das Kind abtreiben? Es bekommen? In den kommenden Ausgaben stehen ähnlich heikle Fragen im Mittelpunkt: Sterbehilfe, das Abschalten der lebenserhaltenden Maschinen bei Langzeit-Komapatienten und die Entscheidung zwischen unternehmerischen Zwängen und der Fürsorge für die Mitarbeiter. Ein sehr lobenswerter Vierteiler.

Wertung: 7 von 10 Punkten.

five to watch (9. januar 2008). 0

In “five to watch” gebe ich täglich fünf Fernsehtipps – vier aus dem Free-TV und einen aus dem Pay-TV. Die Empfehlungen richten sich dabei ausschließlich an meinem persönlichen Geschmack aus und nicht an irgendwelchen Hypes oder Programmzeitschriften. Hier sind die Empfehlungen für Mittwoch, den 9. Januar 2008:

Free-TV:
1. Drei Schüsse auf JFK / arte / 21.00-22.20
Eine weitere neue Doku, die sich mit dem John-F.-Kennedy-Mord beschäftigt. Versprochen wird “aufregendes Archivmaterial”.

2. Guildo und seine Gäste / WDR Fernsehen / 00.30-01.00
Das WDR Fernsehen wiederholt die zweite Staffel der großartigen kleinen Talkshow, in der sich Guildo Horn mit Behinderten unterhält. Anschauen!

3. Mary Shelley’s Frankenstein / kabel eins / 22.50-01.05
Zwar kein Meilenstein der Kinogeschichte, aber allein Robert de Niro als Frankensteins Monster ist das Einschalten schon wert.

4. London live / Eins festival / 00.30-01.00
Folge 2 der britischen Musikshow – mit Graham Coxon, Sean Paul und The Like.

Pay-TV:
5. Der Tintenfisch und der Wal / Premiere 2 / 21.15-22.40
Nette kleine Indie-Tragikomödie, in der zwei Eltern (Jeff Daniels, Laura Linney) ind en 80ern nach der Trennung um die beiden Söhne streiten.

five to watch (8. januar 2008). 0

In “five to watch” gebe ich täglich fünf Fernsehtipps – vier aus dem Free-TV und einen aus dem Pay-TV. Die Empfehlungen richten sich dabei ausschließlich an meinem persönlichen Geschmack aus und nicht an irgendwelchen Hypes oder Programmzeitschriften. Hier sind die Empfehlungen für Dienstag, den 8. Januar 2008:

Free-TV:
1. Switch Reloaded / ProSieben / 22.15-22.45
Nach all den miesen Comedy-Neustarts der vergangenen Tage ist es umso wichtiger in Erinnerung zu rufen, dass es auch gute Comedy im Fernsehen gibt: “Switch Reloaded” gehört definitiv dazu.

2. Das Meer in mir / rbb Fernsehen / 22.50-00.50
Ein sehr bewegender spanischer Film über einen vom Hals abwärts Gelähmten, der vor Gericht um das Recht zu Sterben kämpft. Regie: Alejandro Amenábar (“The Others”).

3. Zwischen den Fronten / ZDF / 22.45-23.30
Peter Scholl-Latour und Gero von Boehm berichten in diesem Zweiteiler über “die neuen Achsen der Macht”. Heute: USA, Russland, China.

4. Der unbekannte Soldat / arte / 23.05-00.40
Michael Verhoeven hat eine Doku über die Rolle der deutschen Wehrmacht bei den Verbrechen während des zweiten Weltkriegs gedreht. Sicher sehenswert.

Pay-TV:
5. Requiem / Premiere Filmfest / 22.10-23.40
Neulich nochmal gesehen. Wirklich einer der fabelhaftesten Filme der neueren deutschen Kinogeschichte: Hans-Christian Schmids Exorzismus-Drama.

tv-test: “tatort wildnis”. 4

Format: “Tatort Wildnis”
Sender: arte
Produktion: Ilona Grundmann Filmproduction
Genre: Doku-Reihe
Programmplatz: montags, 20.15 Uhr
Frequenz: werktäglich
Dauer: 45 Minuten
Start: 7. Januar 2008

Kritik: In diesem Fünfteiler geht es um Verbrechen, die Menschen Tieren antun. In Folge 1 recherchierte ein Reporter beispielsweise den zu großen Teilen illegalen Handel mit Haiflossen für Suppe, in weiteren Episoden geht es um Elfenbein, für das Elefanten steben müssen und die Jagd auf Menschenaffen. Die Auftaktfolge war modern produziert, spannend erzählt und machte dadurch auf eindrucksvolle Weise auf ein Thema aufmerksam, von dem man in Europa sonst kaum etwas mitbekommt. Tolle, lobenswerte Reihe.

Wertung: 7 von 10 Punkten.

tv-test: “mord mit aussicht”. 54

Format: “Mord mit Aussicht”
Sender: Das Erste
Produktion: pro
Genre: Krimiserie
Programmplatz: montags, 20.15 Uhr
Frequenz: wöchentlich
Dauer: 45 Minuten
Start: 7. Januar 2008

Kritik: Man kennt die Grundstory ja aus vielen anderen Serien und Filmen. Jemand wird in die Provinz strafversetzt und erlebt pseudo-lustige Dinge mit der tölpeligen Dorfbevölkerung. Hier trifft es eine Polizistin aus Köln, die in die Eifel versetzt wird und dort die Polizeidienststelle leiten soll. Doch Stop: Das 08/15-Schema trifft es in diesem Fall nicht. Je länger die Auftaktfolge von “Mord mit Aussicht” dauerte, desto sympathischer wurde sie mir. Das liegt zum Einen an den Darstellern, die ihre Sache ganz hervorragend machen (Neben Caroline Peters vor allem Bjarne “Ernie aus ‘Stromberg'” Mädel), zum anderen aber auch am Buch. Kleine Szenen, wie die Oma, die Minuten braucht um eine Zigarette aufzuheben und sie in den Müll zu schmeißen, machten die erste Episode zu einem amüsanten Etwas, das – soweit die Qualität in den restlichen Folgen gehalten wird – meilenweit vor den beiden vorigen ARD-Krimiversuchen “Ein Fall für Nadja” und “Elvis und der Kommissar” liegt.

Wertung: 7 von 10 Punkten.

tv-test: “pick up artist”. 5

Format: “Pick Up Artist”
Sender: MTV
Produktion: 3Ball Productions
Genre: Realityshow
Programmplatz: sonntags, 21 Uhr
Frequenz: wöchentlich
Dauer: 60 Minuten
Start: 6. Januar 2008

Kritik: “Pick Up Artist” ist eine 08/15-Realityshow, die Optik, Schnitt und Machart komplett von Formaten wie “The Apprentice” übernommen hat, statt einem neuen Job aber angebliche Kenntnisse im Frauen-Aufreißen lehrt. Den Donald Trump gibt hier eine absolute Witzfigut namens “Mystery”. Es tut weh, immer wieder mit ansehen zu müssen, was aus MTV geworden ist.

Wertung: 3 von 10 Punkten.

tv-test: “dr. slippery”. 2

Format: “Dr. Slippery”
Sender: Comedy Central
Produktion: Carlton Television
Genre: Comedyserie
Programmplatz: sonntags, 19.15 Uhr
Frequenz: wöchentlich
Dauer: 60 Minuten
Start: 6. Januar 2008

Kritik: Hugh Laurie als Arzt – und zwar nicht als Dr. House. 2003 spielte er in England Dr. Slippery, einen Hausarzt in der Midlife-Crisis. Als Zuschauer erwartet man da natürlich viel: Wurde er durch diese Rolle als Arzt für “Dr. House” gecastet? Ist er genauso großartig? Leider wird man enttäuscht. “Dr. Slippery” ist eine Serie, die ohne richtiges Ziel vor sich her plätschert, zwischen Klamauk und Mittelmaß. Immerhin hat man denselben Synchronsprecher verpflichtet. Die Serie ist zwar keine Katastrophe, aber eben auch nicht wirklich sehenswert. Pures Mittelmaß eben. Leider.

Wertung: 5 von 10 Punkten.

tv-test: “sketch-news”. 3

Format: “Sketch-News”
Sender: SAT.1
Produktion: Stein TV + Brainpool
Genre: Sketch-Comedy
Programmplatz: samstags, 23.30 Uhr
Frequenz: wöchentlich
Dauer: 30 Minuten
Start: 5. Januar 2008

Kritik: Nach dem Freitagabendfiasko gab es am Samstag einen weiteren Beweis dafür, dass bei den Sat.1-Verantwortlichen niemand mehr dabei ist, der weiß, was gute Comedy ausmacht. Axel Stein (Warum gibt man dem überhaupt noch eine neue Sendung?) spielt die Hauptrolle in einer Reihe von Sketchen, die selbst vor 10 Jahren nicht lustig waren. Um die Sendung von ähnlichen anderen Formaten abzusetzen, hat man eine Art News-Element mit Moderation geschaffen, das einige der Sketche pseudo-aktuell erscheinen lassen soll. Was komplett misslingt. Schlimm und vollkommen unlustig.

Wertung: 2 von 10 Punkten.

tv-test: “das büro”. 3

Format: “Das Büro”
Sender: Super RTL
Produktion: Reveille Productions + NBC Universal Television + Deedle-Dee Productions
Genre: Comedyserie
Programmplatz: samstags, 23.10 Uhr
Frequenz: wöchentlich
Dauer: 30 Minuten
Start: 5. Januar 2008

Kritik: Nun läuft der US-Hit “The Office” auch in Deutschland – versteckt am späten Samstagabend bei Super RTL. Die Serie, mit der Steve Carell zum Star geworden ist, basiert auf der gleichnamigen britischen Ricky-Gervais-Serie, auf die sich auch “Stromberg” beruft. Die amerikanische Version geht mit einer fast identischen Handlung los wie das britische Original, setzt sich im Verlauf der Folgen aber immer weiter ab und findet seine eigene, schnellere, amerikanischere Identität. Ich mag die Gervais-Version zwar noch lieber, doch auch die US-Serie ist sehr unterhaltsames Fernsehen. Für die etwas zu dröge deutsche Synchronisation gibt’s einen Punkt Abzug.

Wertung: 7 von 10 Punkten.

tv-test: “mord auf seite eins”. 6

Format: “Mord auf Seite eins”
Sender: arte
Produktion: BBC + Endor Productions
Genre: Krimi-Miniserie
Programmplatz: samstags, 22.30 Uhr
Frequenz: wöchentlich
Dauer: 55 Minuten
Start: 5. Januar 2008

Kritik: Die Assistentin eines aufstrebenden jungen Politikers (mit der er eine Affäre hatte) wird tot aufgefunden – ein Drogendealer im Teenie-Alter wird erschossen. Zwei Verbrechen, die ein intelligentes Geflecht aus Politdrama, Krimi, Verschwörungsstory und Medienkritik auslösen. Der Sechsteiler “State of Play” (so der Originaltitel) lief 2003 in England und ist intelligentes, modernes Fernsehen, das weit über die üblichen britischen Klischeekrimis hinausgeht – nicht zuletzt wegen fabelhafter Darsteller wie John Simm (“Life on Mars”) und Bill Nighy. Ein absolutes Fernseh-Highlight.

Wertung: 8 von 10 Punkten.

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