Archive for February, 2009

“bundesvision song contest” live. 76

[23.41 Uhr] Und hier noch als Bonus-Track direkt aus den Schalten in die Bundesländer meine persönliche Top 5 der peinlichsten Radionulpen Deutschlands:
5. Klaus Meine von Radio FFN (Oder ist der seltsame alte Mann gar kein Radiomoderator?)
4. die beiden Heinis von Radio FFH aus Hessen
3. der pseudo-lustige Titten-Grabscher “Morgen-Hans” aus Baden-Württemberg
2. der unfassbar unlustige Schnurrbartträger von Radio Hamburg
1. Wetter-Werner (!!!) von Hit-Radio Antenne Mecklenburg-Vorpommern

[23.36 Uhr] Interessanterweise war das Ergebnis aus Bayern fast identisch mit dem Endergebnis. Wenn man die 12 Punkte fürs eigene Land weglässt, haben sie so abgestimmt: 1. Berlin, 2. Sachsen, 3. NRW, 4. Baden-Württemberg, 5. Hessen, 6. Hamburg, 7. Thüringen, 8. Brandenburg, 9. Schleswig-Holstein. Vom Musikgeschmack her ist Bayern also offenbar der absolute Mainstream Deutschlands.

[23.30 Uhr] Und hier das Endergebnis:
01 Berlin / Peter Fox (174 Punkte)
02 Sachsen / Polarkreis 18 (131)
03 Nordrhein-Westfalen / Rage (112)
04 Baden-Württemberg / Cassandra Steen (103)
05 Hamburg / Olli Schulz (73)
06 Hessen / Fräulein Wunder (53)
06 Thüringen / Chapeau Claque (53)
08 Schleswig-Holstein / Ruben Cossani (44)
09 Brandenburg / Sven van Thom (37)
10 Bayern / Claudia Koreck (34)
11 Bremen / Flowin Immo et les Freaqz (25)
12 Rheinland-Pfalz / Pascal Finkenauer (23)
12 Mecklenburg-Vorpommern / Marteria (23)
14 Saarland / P:Lot (21)
15 Niedersachsen / Fotos (12)
16 Sachsen-Anhalt / Angela’s Park (10)

[23.22 Uhr] Peter Fox steht als Sieger fest. Drei Länder kommen noch, aber der Punktevorsprung ist uneinholbar.

[23.11 Uhr] Schade. Das wird das langweiligste, weil eintönigste Ergebnis der Bundesvision-Geschichte.

[23.09 Uhr] Noch kein Punkt für Fotos. Traurig.

[23.06 Uhr] NRW. Nochmal 12 Punkte aus einem Berlin-fremden Land für Peter Fox. Der hat jetzt schon gewonnen.

[23.03 Uhr] Sachsen-Anhalt ein klarer Anwärter auf den letzten Platz. Nur 10 Punkte aus dem eigenen Land.

[23.01 Uhr] Das wird leider ein ganz langweiliger Abend. 10 Punkte für Peter Fox aus jedem Bundesland (außer Berlin).

[22.56 Uhr] Erstes Bundesland stimmt schon genauso ab, wie mein Tipp: Fox vor Polarkreis und Rage. (12 Punkte für das eigene Land hab ich mal rausgerechnet)

[22.52 Uhr] Jetzt wird’s spannend. Aber auch schlimm. Denn jetzt kommen die Schalten zu den krampfhaft lustigen Radiodödeln.

[22.41 Uhr] Diesen Chapeau-Claque-Song muss ich mir nachher irgendwann nochmal in Ruhe anhören. Irgendwie finde ich den bei jedem Schnelldurchgang besser.

[22.38 Uhr] Ãœbrigens würde ich mich nicht wundern, wenn weder Fox noch Polarkreis, sondern Rage gewinnen würden. Treue Fangemeinde, die jede Platte mitten in die Albumcharts reinkauft – also in etwa so wie im letzten Jahr mit Subway to Sally.

[22.21 Uhr] Also. Wir sind durch. Meine persönlichen Top 4: Fotos vor Polarkreis 18, Olli Schulz und Pascal Finkenauer. Rest schwankte zwischen “ging so” und Komplettkatastrophe. Mein Tipp für den Ausgang ist aber: 1. Peter Fox, 2. Polarkreis 18, 3. Rage! Und ihr so?

[22.18 Uhr] Und jetzt alle! Hoffenheim? NUUUUUULLLL! Leverkusen? VIIIIIEEEEEER! Danke! BIIIITTTTEEE!

[Startnummer 16] Peter Fox – “schwarz zu blau” für Berlin:
Der Typ wird ja leider so dermaßen gehypt, dass er nur gewinnen kann. Er ist ja auch okay. Und ich hab Seeed auch mal bei nem Festival gesehen und dort durchaus gut gefunden. Aber. Fox nimmt doch seit Jahren immer denselben Song nochmal auf. Mit anderem Text. Und wird dabei immer mittelmäßiger und langweiliger. Und überhaupt. Och nee. Bonuspunkt gibt’s aber für das Orchester vom Planet der Affen. 5 von 10 Punkten.

[Startnummer 15] Olli Schulz – “mach den bibo” für Hamburg:
Olli Schulz! Hach, ist der sympathisch. Da können sich die pseudo-lustigen Witzfiguren von vorhin mal ne Scheibe abschneiden. Das hier ist Entertainment! Natürlich kein wirklich ernstznehmender Song, die man sich gern zu Hause anhört, aber für einen solchen Abend perfekt geeignet. 7 von 10 Punkten.

[Startnummer 14] Cassandra Steen – “darum leben wir” für Baden-Württemberg:
Klingt live etwas schräg und zu tief, die Dame. Song ist aber durchaus okay, nicht innovativ, halt so typisches Naidoo-ähnliches Zeug, das man da in BW gern mal macht. 5 von 10 Punkten.

[Startnummer 13] Polarkreis 18 – “the colour of snow” für Sachsen:
Und hier der Top-Anwärter auf Platz 2 (hinter Peter Fox): Polarkreis 18. Darf man die trotz des Megahits noch mögen? Ich finde schon… Schließlich hat Mario Thaler die Platte produziert. In Weilheim. Und überhaupt. Natürlich kein solcher Kracher wie “allein allein”, aber guter Pop. 7 von 10 Punkten.

[Startnummer 12] Pascal Finkenauer – “unter grund” für Rheinland-Pfalz:
An wen erinnert mich der Song? An irgendwas ganz altes. Vom Klang der Worte ein bisschen an Spider Murphy Gang. Als würde gleich das Textfragment “skandal um rosi” kommen. Insgesamt etwas zu anstrengend, aber besser als das meiste Zeug, das wir heute schon erleben durften. 6 von 10 Punkten.

[Startnummer 11] Flowin Immo et les Freaqz – “urlaub am attersee” für Bremen:
Oh. Mein. Gott. Was hat der denn genommen? Ach, ich will’s gar nicht wissen. 0 von 10 Punkten.

[Startnummer 10] Fotos – “du fehlst mir” für Niedersachsen:
Endlich gute Musik. (Und das sage ich nicht nur, weil mein Heimatland dran ist). Der Song klingt recht britisch, der Gesang aber wie deutscher Punk. Cool. Könnte man sich mal live ansehen. 8 von 10 Punkten.

[21.24 Uhr] Halbzeitstand aus Hoffenheim! 1:3 für Leverkusen! Groß! Ar! Tig!

[Startnummer 09] Ruben Cossani – “bis auf letzte nacht” für Schlewsig-Holstein:
Wenn Michel van Dyke da nicht ohnehin auf der Bühne stehen würde, hätte ich meinen Arsch darauf verwettet, dass er zumindest dahinter steckt. Klingt genau so wie das letzte Jasmin-Wagner-Album – bloß mit Männerstimme. Irgendwie ganz nett altmodisch, aber nicht gut genug, um hängen zu bleiben. 4 von 10 Punkten.

[Startnummer 08] Claudia Koreck – “i wui dass du woasst” für Bayern:
Sympathisch ist sie ja irgendwie. Aber ihre Musik, die ist so gar nicht meine. Und ich kann leider Leute, die kölsch oder boarisch oder so singen einfach nicht ernst nehmen. I’m so sorry. 3 von 10 Punkten.

[Startnummer 07] Sven van Thom – “jaqueline (ich hab berlin gekauft)” für Brandenburg:
Soll das lustig sein? Ich befürchte das fast. Ist es aber nicht. 2 von 10 Punkten.

[Startnummer 06] Chapeau Claque – “pandora – kiss miss tragedy” für Thüringen:
Puh. Das ist mir irgendwie zu gewollt und überladen. Aber nicht richtig schlecht. “Interessant” würde ich sagen. Mir fehlen etwas die Worte. Geben wir mal 5 von 10 Punkten.

[Startnummer 05] Rage – “gib dich nie auf” für Nordrhein-Westfalen:
So, achtung: Outing! Ich habe 5 bis 10 Rage-Platten in meinem Schrank stehen. Alles noch Vinyl. Aus meiner Metal-Phase Ende der 80er, Anfang der 90er. Außer “Peavy” Wagner ist – glaube ich – niemand mehr von der Originalbesetzung übrig. Aber wann gibt es schon mal Heavy Metal in der Prime Time eines großen Privatsenders? Herrlicher Kontrast – dafür liebe ich den “Bundesvision Song Contest”. Die Musik? Ja gut, äh…. Früher waren die irgendwie besser. Und haben nicht deutsch gesungen. Und hatten hymnenhafte Melodien. Hat sich offenbar nicht mehr gut genug verkauft. Etwas traurig. 3 von 10 Punkten.

[20.57 Uhr] Kleiner Zwischenstand vom Fußball. Hoffenheim kriegt zu Hause gegen Leverkusen ordentlich auf den Sack. Steht schon 0:2. Yeah!

[Startnummer 04] Angela’s Park – “generation monoton” für Sachsen-Anhalt:
Klingt ein bisschen wie 25 Jahre zu spät. Aber die Kinder von heute kennen ja die NDW-Songs aus den 80ern nicht mehr. Und zugucken kann man der Sängerin leider auch gar nicht. Scheiß-Make-Up, Scheiß-Klamotten, alles gar nicht gut und viel zu anstrengend. 3 von 10 Punkten.

[Startnummer 03] Marteria – “zum könig geboren” für Mecklenburg-Vorpommern:
Zum Glück. Da ist etwas richtig schlechtes. Muttersöhnchen macht einen auf Gangster, krächzt ein paar Buzz-Fäkal-Words und meint, er sei cool. Und er denkt, es sei geschickt, ein paar Seeed-Einflüsse mit ein paar Sido-Raps zu mixen. Kann er aber vergessen, war eine Scheiß-Idee. 1 von 10 Punkten.

[Startnummer 02] P:Lot – “mein name ist” für das Saarland:
Wow. Was für eine Bild-Sound-Schere. Ungepflegte Studenten singen Schlager-Pop. Oder wollen die “indie” sein? Musikalisch sind sie das zumindest überhaupt nicht. Da fand ich Fräulein Wunder irgendwie authentischer. Vom Song her aber ähnliches Niveau wie eben, also okay. 5 von 10 Punkten. (Puh. Ich hoffe, es kommt jetzt gleich mal was richtig Schlechtes. Wäre ja schlimm, wenn das ein so okayer Abend wird)

[Startnummer 01] Fräulein Wunder – “sternradio” für Hessen:
Och. Gar kein sooo schlechter Auftakt. So eine Art Tokio Hotel mit echten Frauen. Sympathisch leicht-schräg vorgetragen, bloß die Outfits sind etwas peinlich. Der Song hätte auch noch ein paar mehr Instrumente als pling-pling-pling und Stimme gebrauchen können. Aber insgesamt ganz okay. 5 von 10 Punkten.

[20.25 Uhr] Hilfe, jetzt schalten die schon vor der Punktevergabe zu zwei der dämlichen Radio-Moderatoren. Das wird nachher garantiert wieder der grandiose Tiefpunkt, wenn sich die Morgencrew von Radio XY aus Erfurt meldet und vollgekokst ins Mirko peinlicht.

[20.20 Uhr] Matthias Platzeck macht sich zum Affen. Aber so bekommt der durchschnittluche ProSieben-Zuschauer immerhin mal mit, wie Politiker so aussehen. Sieht man da ja sonst nie.

[20.17 Uhr] Die Show beginnt. Sie kommt aus Potsdam, da 2008 Subway to Sally für Brandenburg gewonnen hat. Ich erinnere mich mit Grausen.

[20.13 Uhr] Willkommen beim traditionellen “Bundesvision Song Contest”-Live-Geblogge. Wie immer habe ich mich auf die Show vorbereitet, indem ich im Vorfeld alle Songs und Bands ignoriert habe. Perfekte Voraussetzungen also für einen launigen Abend.

aus aktuellem anlass. 3

Hört mal, Ihr verschisssenen Spammer, die ihr die Kommentarfunktion dieses Blogs dafür nutzt, irgendwelche inhaltsfreien Pseudo-Kommentare abzusondern, um gleichzeitig einen Link auf Eure beschissenen Werbe-SEO-Marketing-Drecks-Websites à la Luftmatratzen24.de abzusondern. Falls es Euch noch nicht aufgefallen ist: Ich lösche Euren Scheiß sofort. Eure ganze tolle “Linkbuilding”-Aktion geht also komplett ins Leere. Lernt lieber einen anständigen Beruf!

anderswo gebloggt. 0

Zwei Hinweise in eigener (Blog-)Sache: Nach dem Relaunch der deutschen blogcharts habe ich dort auch das Begleitblog wiederbelebt. Dort erscheinen ab sofort wieder wöchentlihe Analysen des Charts-Geschehen. Und zudem lohnt natürlich auch immer wieder ein Blick auf “retromedia.de” – heute u.a. mit dem “Dopppelmord bei Burda“.

die deutschen twittercharts (nr. 11 / februar 2009). 13

Bevor das Geflehe und Geschreie noch größer wird, ist hier halt doch die neue Ausgabe der Twittercharts. Die Zahlen stammen vom 1. Februar. Dass ich sie nicht schneller veröffentlicht habe, hängt damit zusammen, dass ich mit der Anzahl der Follower als einzigem Kriterium nicht mehr wirklich zufrieden bin. Es gibt immer mehr Spaßvögel, die es geschickt ausnutzen, dass es zu viele Twitter-Accounts gibt, die automatisch zurückfollowen, wenn man ihnen folgt. Dadurch erreichen sie schnell Followerzahlen jenseits der 1000 oder 2000, obwohl sie eigentlich kaum jemandem bekannt sind. Warum sie das tun, ist mir schleierhaft. Als einzigen Grund kann ich erkennen, in Listen wie den Twittercharts aufzutauchen. Sollte das Überhand nehmen, sehe ich schwarz für die Twittercharts. Hier ist also erstmal die aktuelle Top 75 mit den Follower-stärksten deutschsprachigen Twitterern vom 1. Februar:

01 (01) Sascha Lobo (4747 Follower / +1050 im Vgl. zum 1. Januar)
02 (02) Johnny (3718 / +614)
03 (18) SPIEGEL Eilmeldungen (3311 / +1854)
04 (40) trendlupe (2826 / +1745)
05 (06) Robert Basic (2782 / +781)
06 (03) Tim Pritlove (2519 / +399)
07 (12) WELT KOMPAKT (2472 / +674)
08 (07) Mario Sixtus (2436 / +464)
09 (04) iPhoneBlog (2422 / +376)
10 (05) kosmar (2350 / +324)
11 (—) Jakob Mierscheid (2341)
12 (09) Nico Lumma (2339 / +465)
13 (11) Klaus Eck (2339 / +508)
14 (10) Thomas Knuewer (2308 / +438)
15 (—) OlafBathke (2216)
16 (08) Tina Pickhardt (2197 / +317)
17 (13) netzpolitik (2155 / +437)
18 (—) T. Schäfer-Gümbel (2069)
19 (14) Ibrahim Evsan (2041 / +424)
20 (19) benedikt koehler (1953 / +499)
21 (27) marc uhlig (1904 / +625)
22 (16) Kathrin Passig (1879 / +362)
23 (17) Hubertus Heil (1811 / +352)
24 (15) Johannes Kleske (1807 / +283)
25 (42) TITANIC (1797 / +740)
26 (33) DerWesten (1791 / +634)
27 (21) Max Winde (1670 / +296)
28 (24) Leo (1654 / +335)
29 (22) Manuel Wolff (1652 / +281)
30 (25) bosch (1564 / +262)
31 (20) dotdean (1529 / +153)
32 (36) taz.de (1521 / +395)
33 (74) ZEIT ONLINE (1520 / +706)
34 (38) Claudia Sommer (1516 / +422)
35 (30) DonDahlmann (1515 / +282)
36 (23) Winnie (1501 / +149)
37 (28) Annik Rubens (1450 / +199)
38 (32) sven dietrich (1449/ +260)
39 (—) heise online (1440 / +641)
40 (31) rene (1427 / +223)
41 (68) turi2 (1407 / +560)
42 (26) Andreas Dittes (1395 / +115)
43 (29) cbgreenwood (1384 / +144)
44 (35) MC Winkel (1367 / +225)
45 (39) Cem Basman (1367 / +282)
46 (—) T. Schäfer-Gümbel [“Titanic”-Fake] (1342)
47 (—) Martin Thielecke (1305)
48 (43) off_the_record (1303 / +280)
49 (57) frank l. (1303 / +364)
50 (34) Stefan Oßwald (1278 / +136)
51 (37) moeffju (1269 / +144)
52 (41) mspro (1260 / +188)
53 (—) SPIEGEL ONLINE Top (1241)
54 (62) palimpalim (1220 / +323)
55 (60) Tillmann A. (1215 / +282)
56 (44) Oliver Wagner (1210 / +193)
57 (51) Franz Müntefering [Fake-Account] (1209 / +243)
58 (47) alex wunschel (1201 / +223)
59 (54) Jens Schröder (1173 / +215)
60 (46) paulinepauline (1172 / +179)
61 (73) Frank Helmschrott (1172 / +358)
62 (45) Peter Hogenkamp (1145 / +138)
63 (49) Web Montag (1143 / +170)
64 (—) freshzweinull (1141)
65 (59) Nicole Simon (de) (1140 / +207)
66 (52) nero (1113 / +151)
67 (—) tagesschau (1113)
68 (61) Oliver Berger (1099 / +182)
69 (48) felix schwenzel (1098 / +121)
70 (63) Petra A. Bauer (1091 / +209)
71 (64) Malte Welding (1082 / +201)
72 (55) Oliver (wwb) (1080 / +126)
73 (56) pl0gbar (1078 / +125)
74 (75) Schnutinger (1077 / +269)
75 (65) ripanti (1074 / +201)

grammyhead. 6

[Update: Das Video wurde vom Grammy-Veranstalter bei YouTube gelöscht – ich habe auch keine Lust, ein neues einzubinden, da das dann ebenfalls bald wieder tot sein dürfte. Schade.]

Im Gegensatz zur Oscar-Verleihung – oder der der Emmys – hasse ich die Grammy-Verleihung. Zu viel Schrottmusik, die mich nicht interessiert, viel zu wenige Perlen. Wegen der folgenden unglaublichen vier Minuten hätte sich das Wachbleiben in der vergangenen Nacht aber definitiv doch gelohnt:

popkulturjunkie on tour: oasis in düsseldorf. 1

Ich bin noch einen Bericht zum Konzertabend vom vergangenen Mittwoch schuldig. Um es vorwegzunehmen: Es war ein grandioser Abend – von der ersten bis zur letzten Sekunde.

Nachdem ich ja noch extra angemahnt hatte, auch ja pünktlich in der Philipshalle zu sein, war natürlich ausgerechnet ich nicht ganz pünktlich – dem Verkehrsstau sei dank. Viel habe ich aber wohl nicht verpasst, als ich in der Halle ankam, spielten Everlaunch gerade “picturefreak”, wahrscheinlich der erste Song des Abends. Was folgte, war ein Set voller Energie, ohne jegliche Schüchternheit angesichts der Publikumsmassen und dankenswerterweise auch gute Stimmung im Zuschauerraum. Everlaunch waren grandios, abwechslungsreich, und spielten Musik, die genau meinen Musikgeschmack trifft. Mit Einflüssen von Bands wie Placebo, My Vitriol und anderen. Schade war dabei einzig, dass die neue Platte erst im Sommer erscheint und altes Material weder im Netz noch auf Plastik erhältlich ist.

Ich war gespannt, ob ich nach diesen fabelhaften 30 Minuten enttäuscht vom anschließenden Headliner Oasis sein würde – doch nach den ersten Tönen waren diese Gedanken wie weggefegt. Die Band legte ebenfalls einen fabelhaften Auftritt hin, inklusive Zickereien von Liam, einer tollen Videowand im Hintergrund und einem Sound, der für Philipshallen-Verhältnisse wirklich toll war. Musikalisch gab es einen Rundgang durch das gesamte Oasis-Wirken mit Krachern wie “cigarettes and alcohol”, “morning glory”, später “wonderwall” und in der Zugabe den Höhepunkt des Abends “dont’t look back in anger”, sowie “champagne supernova”. Schlusspunkt war der Beatles-Klassiker “i am the walrus”. [Komplette Setlist gibt’s z.B. bei “pretty-paracetamol“]. Mir persönlich gab es ein bisschen zu wenig Material von der aktuellen Platte “dig out your soul”, die meiner Meinung nach die erwachsenste Platte der Band ist – und weitgehend unterschätzt wird.

Was das Oasis-Konzert zu etwas Besonderem gemacht hat, war auch die Stimmung im Publikum. Ich kenne kaum eine Band, deren Fans so viel Eigenleben entwickeln und bei denen vollkommen egal ist, wie gut die Band drauf ist. Oasis-Fans singen mit, feiern, freuen sich und sorgen für Euphorie. Beschrieb ich vor gut dreieinhalb Jahren an dieser Stelle noch “einen wirklich netten Abend”, so reicht diese Wortwahl für den Abend im Februar 2009 eindeutig nicht. Everlaunch und Oasis haben eindeutig für einen wirklich großartigen Abend gesorgt. Wiederholung sehr willkommen!

everlaunch. 8

Heute abend findet in der Philipshalle ja das neulich ausgefallene Oasis-Konzert statt. Und fast so sehr wie auf Oasis freue mich inzwischen auf die Vorband. Die wurde nämlich wegen des neuen Termins ausgetauscht. Statt der englischen Band, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe, spielen nun die norddeutschen Everlaunch. Dessen Sänger hat zum Einen laut Band-Website einen Musikgeschmack, der sich mit meinem zu 100% deckt (The Cooper Temple Clause, Blackmail, Kent, My Vitriol, Placebo, Slut). Und genau diese Einflüsse hört man zum anderen auch aus dem aktuellen Song “picturefreak” heraus – 3 Minuten grandiose Musik:

Also: Heute zum Oasis-Konzert pünktlich kommen, um Everlaunch nicht zu verpassen!

der relaunch der “deutschen blogcharts”. 2

Ich bin ziemlich stolz auf die neue Website meiner “deutschen blogcharts“, die heute nacht online gegangen ist. Philip Hetjens hat mir ein kleines Redaktionssystem gezaubert, das mir die Arbeit künftig extrem erleichtert und tolle neue Funktionen ermöglicht. So lassen sich nun z.B. alle jemals in den deutschen blogcharts vertretenen Blogs per Kurvengrafik miteinander vergleichen. Mehr Erläuterungen habe ich im dbc-Begleitblog aufgeschrieben. Schaut es Euch an!

popkulturjunkie on tour: slut in düsseldorf. 3

Slut gehören mittlerweile wohl schon zu den Veteranen der deutschen Indierockszene. Ich mag die Band seit vielen Jahren, spätestens 2001 krachten sie mit dem Album “Lookbook” ins Popkulturjunkie-Headquarter. Seitdem hab ich sie nie aus den Augen verloren – auch in der langen Album-Pause zwischen 2004 und 2008 nicht.

Mit der nicht mehr nagelneuen Platte “still no. 1” sind sie nun noch einmal auf Tour – u.a. waren sie am Montag im Düsseldorfer Zakk. Zwar ziehen sie offenbar keine riesigen Massen mehr an, doch immerhin fand das Konzert nicht im kleinen Zakk-Club statt, sondern in der Halle – die war allerdings maximal zu zwei Dritteln gefüllt. Der Abend begann mit der dänischen Band Lily Electric. Sie legte gleich mit einer gefühlt zehnminütigen Sound-Wand los und blieben auch im restlichen Konzert bei nur wenig eingängiger, aber sehr gelungener Musik. Den Lily-Electric-Stil zu beschreiben fällt schwer – Einflüsse gibt’s auf jeden Fall von Bands wie Velvet Underground und den Talking Heads. Ein ziemlich guter Auftakt für den Abend auf jeden Fall. Zum Reinhören empfehle ich “rats blossom into boys” – zweiter Track auf der MySpace-Seite der Band – klingt live allerdings wesentlich kraftvoller.

Um 20 nach 10 kamen dann endlich Slut auf die Bühne, um ihr letztlich gut anderthalb Stunden langes Konzert abzuliefern. Der Schwerpunkt bestand natürlich aus den “still no. 1”-Songs, doch auch einige Hits aus alten Zeiten (“the day it rained forever”, “easy to love”) waren dabei. Ebenfalls ein Highlight: das “Moritat von Mackie Messer” aus der “Dreigroschenoper”, die Slut ja bekanntermaßen 2006 neu interpretiert haben. Das Album wurde damals leider von den Erben Kurt Weills verhindert. Lediglich fünf Songs wurden später veröffentlicht und dürfen live aufgeführt werden.

Trotz der fehlenden Menschenmassen war die Stimmung im Zakk recht ordentlich, die Band hatte Spaß und spielte zwei Zugaben. Der ständige Wechsel zwischen hartem Rock und gefühlvollem Pop, zwischen Christian Neuburgers sanfter Stimme und seiner typischen Gestik, die oft genug aussieht, als spanne er gerade jeden einzelnen Muskel an und müsse gleich etwas kaputtschlagen, dazu tolle Musiker – wer die Gelegenheit hat, sollte sich eins der noch ausstehenden Slut-Konzerte anschauen. Denn auch 2009 gilt: “Still No.1”.

film: “zeiten des aufruhrs”. 0

Die amerikanische Provinz in den 50ern: Leonardo DiCaprio hat einen Job in einem Großraumbüro, der ihn ziemlich unterfordert. Kate Winslet, glücklos als Schauspielerin, kümmert sich um die gemeinsamen Kinder und den Haushalt. Glücklich macht sie das Leben beide nicht, denn sie werden langsam zu Spießern und vergessen ihre Träume. Um sich und ihre Familie zu retten, beschließen sie, das triste Leben zu beenden und nach Paris auszuwandern. Doch ein bessere Job-Angebot des Firmenchefs und eine ungeplante Schwangerschaft bringt alle Pläne durcheinander. Die Beziehung droht endgültig auseinanderzubrechen.

“Zeiten des Aufruhrs” (im Original “Revolutionary Road”) basiert auf einem Roman von Richard Yates, den er 1961 schrieb. Der Film fängt die Stimmung der damaligen Zeit perfekt ein. Vom ersten Augenblick an taucht man die 50er Jahre ein und zweifelt an keinem Zeitpunkt daran, dass der Film locker damals gedreht worden sein könnte. Diese fesselnde Atmosphäre und die beiden großartigen Leistungen von Winslet und DiCaprio sind es auch, die “Zeiten des Aufruhrs” zu etwas Besonderem machen. Die Geschichte könnte man mit allen Details in vier oder fünf Sätzen zusammenfassen, erst die beiden Hauptdarsteller und die tollen Bilder von Regsisseur Sam Mendes sind es, die die Geschichte verdeln.

Apropos verdeln: Die Musik stammt wie schon bei anderen Mendes-Filmen wie “American Beauty” und “Road to Perdition” (einer meiner Top-5-Filme aller Zeiten) von Thomas Newman, der Soundtrack ist dementsprechend fabelhaft. “Zeiten des Aufruhrs” bekommt von mir 8 von 10 Punkten. Ein wirklich sehenswerter Film.

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