die charts-kritik vom 29. august 2008. 1

Ich hatte mal wieder Lust, schlechte Musik zu hören. So richtig schlechte war aber leider nicht dabei. Kein Mallorca-Schlager, Kinderpop oder sonstiger Schrott. Leider hat es auch Mickie Krause nicht in die Charts geschafft. Schade irgendwie. Hier sind aber trotzdem die New Entries der deutschen Singlecharts vom 29. August 2008:

86: The Cure – “the perfect boy”
So richtig begeistert bin ich ja von den ganzen neuen Cure-Songs, die da momentan im Monats-Ryhthmus veröffentlicht werden, noch nicht. Ich hoffe dennoch auf das neue Album, das dann am 13. Oktober erscheint. Ob es aber an das meiner Meinung nach immer noch absolut geniale 2004er-Werk heranreicht, bezweifle ich bis dahin stark. “the perfect boy” ist ein relativ typischer Cure-Song ohne besondere Höhepunkte und so ziemlich ohne Wiedererkennungswert. Schade. Mittelmaß. 6 von 10 Punkten.

83: Patrice – “another one”
Das Stück Reggae-Schmalz hier erinnert mich extrem an irgendeinen anderen Song. Kann natürlich auch daran liegen, dass Reggae-Schmalz in meinen Ohren ohnehin immer gleich klingt. Aber zugegeben: es gab schon Schlimmeres in dem Genre. Weitaus schlimmeres. 5 von 10 Punkten.

77: Bloc Party – “mercury”
Huch. Welch Überraschung. Bloc Party in den Singlecharts. Als ziemlich großer Fan der letzten Platte bin ich von der neuen stumpferen, elektronischeren Richtung, die die Band eingeschlagen hat, aber wenig begeistert. Wenn die Platte, die im Oktober erscheint, komplett so klingt wie “mercury”, ist mir das eindeutig zu anstrengend. 6 von 10 Punkten.

53: Sean Kingston – “take you there”
Naja. Das ist genau die Musik, die ich in der Charts-Kritik-Pause nicht vermisst habe. Klebriger Pseudo-Reagge-RnB-Pop-Schrott. Vorgetragen von einem dicklichen Milchbubi. Langweilig hoch drei. 3 von 10 Punkten.

28: Usher – “moving mountains”
Und gleich so ein Schinken hinterher. Völlig überproduzierter Schleim. Man denkt ständig, zwei Songs auf einmal zu hören und sucht nach dem YouTube-Fenster, in dem der zweite Clip läuft. Aber denkste: Das soll so. Anstrengend. Und dann auch noch dieses unfassbare Pathos-Video. Ganz schlimm, wenn ihr mich fragt. 3 von 10 Punkten.

23: Lady Gaga & Colby O’Donis – “just dance”
Bei dem Namen “Lady Gaga” habe ich ja schon mit dem Schlimmsten gerechnet. Ist dann aber doch nur ein austauschbares Dancepop-Liedchen, dessen Melodie mich an gewissen Stellen an “sunday bloody sunday” von U2 erinnert – auch, wenn ihr das wahrscheinlich nicht nachvollziehen könnt. Dröger Mist. 2 von 10 Punkten.

16: Fräulein Wunder – “wenn ich ein junge wär”
Klingt wie Silbermond für kleine Teenie-Mädchen. Soll es vielleicht auch sein. In der Wikipedia steht, die Band existiere schon seit 2006, man habe ihnen für das Album aber lieber Leute wie Uwe Fahrenkrog-Petersen zur Seite gestellt, damit das auch was wird mit den Verkäufen. Schade, vielleicht waren sie ja mal besser als bei diesem Stück Plastik-Rock. 4 von 10 Punkten.

09: Peter Fox – “alles neu”
Der Seeed-Mann macht jetzt also solo. Und er hat es sogar geschafft, anders zu klingen als bei seiner Band. Der Song klingt durchaus ungewöhnlich, aber zu wenig nach Musik. Er singt, spricht, wasauchimmer und im Hintergrund gibt es fast keine Melodie. Kann man durchaus mal machen, aber auch hier wird mir das auf Dauer zu anstrengend. Wegen gewissem Innovationsfaktor aber 5 von 10 Punkten.

Auch erschienen, aber gefloppt:
– Da Hool – “wir sind sexy”
– Foo Fighters – “let it die” (Download-only-Single)
– Keane – “spiralling” (Download-only-Single)
– Mark Ronson feat. Daniel Merriweather – “stop me”
– Mickie Krause – “jan pillemann otze”
– Morten Harket – “we’ll never speak again” (Download-only-Single)
– Primal Scream – “can’t go back” (Download-only-Single)
– The Streets – “the escapist” (Download-only-Single)

Und die Top Ten der Woche:
01 (02) Katy Perry – “i kissed a girl”
02 (08) Paul Potts – “nessun dorma”
03 (01) Söhne Mannheims – “das hat die welt noch nicht gesehen”
04 (03) Kid Rock – “all summer long”
05 (04) Gabriela Cilmi – “sweet about me”
06 (05) Amy Macdonald – “this is the life”
07 (06) Coldplay – “viva la vida”
08 (07) Ne-Yo – “closer”
09 (–) Peter Fox – “alles neu”
10 (09) Jason Mraz – “i’m yours”

Und wenn ich nächste Woche auch wieder Lust habe, gibt’s die neuen Singles von Claudia Jung, den Pussycat Dolls und Rhythms Del Mundo feat. 2raumwohnung – wenn die Verkäufe keinen Strich durch die Rechnung machen.

die eröffnung. 26

Ich wollte an dieser Stelle eigentlich irgendetwas Längliches über die grandiose Eröffnungsfeier schreiben. Wie toll ich sie fand und wie sehr mir eindimensionale Parolen gegen China mittlerweile auf den Sack gehen, die in jedem Pipi-Detail üble Propaganda sehen und in jeder ehrlichen Begeisterung nur Zynismus und Schauspielerei. Aber dann rege ich mich ja doch wieder nur zu sehr auf. Und dabei will ich mich doch nur freuen. Das, was da heute Nachmittag aus Peking übertragen wurde, war nämlich die genialste, eindrucksvollste und modernste Darstellung traditioneller Geschichte und Kultur, die ich je gesehen habe. Was für Bilder, Lichter, Choreographien. Einzigartig. Ich freue mich auf Olympia in Peking. Punkt.

Ein paar absolut spektakuläre Fotos von der Eröffnungsfeier gibt es bei Boston.com.

die deutschen twittercharts (nr. 5 / august 2008). 7

Auch wenn die Twittercharts nicht mehr so richtig in dieses Blog passen, bleiben sie bis auf weiteres noch hier. Im Gegensatz zur vorigen Ausgabe ist diesmal sogar richtig viel passiert. Ganze sechs New Entries gibt es. Die Zahlen stammen im Übrigen trotz der kleinen Verzögerung vom 1. August, 0 Uhr. Wer immer noch nicht weiß, was Twitter und/oder die Twittercharts sind, klickt hier zur ersten Ausgabe, da wird’s nämlich erklärt. Wie immer ist die Liste der populärsten Twitterer aus dem deutschsprachigen Raum zweigeteilt – in diejenigen, die vornehmlich auf deutsch twittern – und diejenigen, die vornehmlich auf englisch twittern:

deutsch:
01 (01) Sascha Lobo (2304 Follower / +349 im Vgl. zum 1. Juli)
02 (02) Johnny (2009 / +341)
03 (03) kosmar (1616 / +163)
04 (04) Robert Basic (1467 / +147)
05 (05) Tina Pickhardt (1344 / +192)
06 (07) Mario Sixtus (1238 / +193)
07 (06) Nico Lumma (1228 / +121)
08 (08) Thomas Knuewer (1178 / +141)
09 (09) Klaus Eck (1096 / +90)
10 (10) Andreas Dittes (1092 / +99)
11 (11) dotdean (1039 / +87)
12 (16) Tim Pritlove (1018 / +231)
13 (15) Ibrahim Evsan (1001 / +193)
14 (13) netzpolitik (998 / +144)
15 (12) Johannes Kleske (991 / +83)
16 (14) cbgreenwood (915 / +73)
17 (20) annikrubens (891 / +138)
18 (—) iPhoneBlog (867 / +327)
19 (17) rene (845 / +76)
20 (22) DonDahlmann (815 / +106)
21 (24) WELT KOMPAKT (805 / +103)
22 (19) Basti Hirsch (784 / +31)
23 (18) André M. Hünseler (763 / +6)
24 (21) Cem Basman (746 / +26)
25 (23) Nicole Simon (de) (744 / +39)
26 (31) mspro (744 / +109)
27 (25) Oliver (wwb) (742 / +54)
28 (28) MC Winkel (737 / +83)
29 (26) ripanti (729 / +64)
30 (30) paulinepauline (715 / +77)
31 (27) felix schwenzel (714 / +58)
32 (—) moeffju (713 / +314)
33 (—) frank l. (707 / +229)
34 (32) Oliver Wagner (702 / +72)
35 (—) Kathrin Passig (699 / +197)
36 (33) benedikt koehler (694 / +74)
37 (29) Timo Heuer (686 / +47)
38 (36) John / Jay16K (680 / +72)
39 (35) sven dietrich (675 / +60)
40 (40) Gernot (660 / +80)
41 (34) Werbeblogger.de (659 / +40)
42 (46) Peter Hogenkamp (652 / +100)
43 (41) Moe (649 / +72)
44 (39) Web Montag (648 / +53)
45 (—) Max (644 / +168)
46 (37) Mike Schnoor (642 / +41)
47 (38) Artis Cordobo (636 / +37)
48 (—) HaraldSchmidt (628)
49 (42) Thomas Gigold (624 / +63)
50 (44) Petra A. Bauer (623 / +62)

englisch:
01 (01) Nicole Simon (2268 / +310)
02 (02) Colin Schlüter (1905 / +249)
03 (04) Chris Marquardt (1607/ +331)
04 (03) Oliver Gassner (1478 / +113)
05 (05) Wolfgang Bartelme (1280 / +63)
06 (06) thomas marban (1240 / +131)
07 (09) Timo (1203 / +275)
08 (07) Christian Scholz (1072 / +83)
09 (08) Heiko Hebig (1062 / +110)
10 (11) Dominik Wagner (1059 / +258)
11 (10) Lars Hinrichs (985 / +93)
12 (12) Martin Pittenauer (945 / +224)
13 (13) Thomas Fuchs (762 / +66)
14 (14) Peter Bihr (761 / +95)
15 (18) Sebastian Keil (697 / +80)
16 (15) marc uhlig (685 / +23)
17 (16) Katharina Borchert (670 / +41)
18 (17) Dominik Schwind (667 / +39)
19 (19) Sarik Weber (661 / +52)
20 (WE) Frederik Hermann (628 / +73)

neue tomte-single. 7

“Heureka!” So heißt die neue Tomte-Platte, die am 10. Oktober erscheint. Und die erste Single, “der letzte große wal” macht schonmal extrem viel Lust auf das Album. Einen leider nicht ganz kompletten Live-Mitschnitt des Songs aus Mannheim gibt es hier:

(via “Visions” und “nicorola.de“)

neues von klee. 9

Ich freue mich ja schon auf die neue Klee-Platte. Am 1. August erscheint “Berge versetzen” und wird für mich als langjährigem Klee-Möger natürlich ein Pflichtkauf. Zwar habe ich nach dem ersten Hören der Auskopplung “Zwei Herzen” die Worte “Fehlende Weiterentwicklung” in meinem Hinterkopf gehört, aber die sind nach ein paar weitern Durchgängen schnell wieder verschwunden. Wenn Musik doch einfach gut ist – warum soll sich eine Band dann unbedingt krampfhaft in womöglich falsche Richtungen weiterentwickeln. Wer übrigens noch einen Plattenspieler bei sich rumstehen hat, sollte sich unbedingt die Vinyl-Maxi kaufen. Der darauf befindliche Popnoname-You-make-You-Remix ist nämlich das heimliche Highlight der Auskopplung – er ist genau so, wie man sich einen guten Remix vorstellt: Klingt fast gar nicht mehr wie das Original und macht etwas völlig Neues aus dem Song. Ach so… ein Video gibt’s zu “Zwei Herzen” natürlich auch:

can’t go back. 7

Primal Scream. Die alten Säcke hatte ich ja auch schon vor Jahren von meinem Schirm verloren. Und jetzt – wie aus dem Nichts – kommt dieser Hammer von Song. Ich bin äußerst begeistert:

Neue Platte – “beautiful future” – kommt übrigens auch. Am 1. August.

fans und ihre idole. 12

Äußert großartige Fotostrecke heute im “SZ Magazin”: Fotograf James Mollison hat jahrelang Konzertbesucher fotografiert. Das, was dabei herausgekommen ist – da muss man dem “SZ Magazin” zustimmen – sind “Zeugnisse von einzigartiger, äh … Einzigartigkeit”. Online gibt es die Fotos übrigens zum Durchklicken, sogar mehr Fotos als in der Print-Ausgabe des Magazins. Macht Euch doch den Spaß und scrollt jeweils erst runter, wenn ihr geraten habt, zu welchem Konzert die jeweiligen Fans gehören…


(Screenshot: “Süddeutsche Zeitung Magazin“)

sommerstimmung im hause morrissey. 2

Eine coole Sau bleibt selbst dann eine coole Sau, wenn sie in bunten Klamotten und mit einem Tamburin bewaffnet durch den Garten spaziert. Verblüffend:

(Video via “jetzt.de“)

glasgow is the new glasgow. 4

Bands mit Wortspielen im Namen gehen ja eigentlich gar nicht (ähnlich wie inhaltsfreie Überschriften von Blogeinträgen). Insofern waren die Voraussetzungen für die Glasgower Band Glasvegas nicht die besten. Dennoch werden die vier derzeit auf der Insel gefeiert und sind der größte Hype seit den Ting Tings. Das erste “NME”-Cover haben sie gerade nach vielen vielen Berichten hinter sich, die aktuelle Single ist sogar auf Platz 16 der UK-Charts eingestiegen. Und das alles weit bevor überhaupt klar ist, was die Band wirklich kann. Denn: Das erste komplette Album erscheint erst am 1. September. Trotzdem will ich hier nicht den großen Spielverderber geben. Denn: Die ersten Songs sind verdammt vielversprechend, klingen ziemlich eigenständig, keinem Trend folgend und gehen spätestens nach drei, vier Hördurchgängen nicht mehr aus dem Kopf. Hier sind die neue Single “geraldine” und Vorgänger “daddy’s gone”. Ersteres aus der Jools-Holland-Show, zweiteres als offizieller Videoclip:

schnitt. 39

Ich habe mein Blog vor mittlerweile über fünf Jahren gestartet, um neben meinem Job als Medienjournalist auch über andere Dinge schreiben zu können, die mich begeistern: Musik, Filme. Im Laufe der Zeit hat sich die Ausrichtung des Blogs immer wieder geändert – und genau das soll auch jetzt wieder passieren. Ich war unzufrieden, äußerst unzufrieden mit dem, was in den vergangenen Monaten aus “popkulturjunkie.de” geworden ist. Auf einmal ging es nur noch um Fernsehen: Fernsehtipps, Fernsehkritiken, genau das also, was ich vor fünf Jahren eigentlich nicht wollte. Daher mache ich jetzt einen recht harten Schnitt. Ab sofort gibt es keine festen Rubriken mehr in diesem Blog, kein “five to watch”, keine “TV-Tests”, etc. Ich schreibe nur noch dann, wenn mich etwas begeistert, ich etwas großartig oder unbedingt berichtenswert finde – und eben nicht mehr dann, wenn irgendwelche Rubriken zu füllen sind. Back to the roots, wenn man so will – zurück zum Blog, wie es einst war.

Zusammen mit diesem inhaltlichen Neubeginn habe ich dem Blog auch gleich eine neue Optik gegönnt, die ebenfalls etwas zur Tradition dieses Blogs zurückkehrt. Neben der dunklen Optik (über die ich sicher nicht diskutieren werde) wollte ich ein möglichst spartanisches Layout – ohne viel Schnickschnack und vollgepackte Sidebars. Natürlich wird es nicht dabei bleiben, dass nur ein oder zwei Einträge auf der Startseite zu sehen sind. Ich wollte den Neustart eben auch optisch dadurch unterstreichen, dass die alten Rubriken-Einträge mit Fernsehtipps und anderem Schmonz nicht mehr zu sehen sind und im Archiv verschwinden. Blogroll, Archiv, Suchfunktion, etc. werden womöglich Schritt für Schritt zurückkommen, erstmal gefällt mir mein Blog aber so wie es ist. Zum ersten Mal seit langer Zeit.

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