tv-test: “funny movie”. 6
Format: “Funny Movie”
Sender: ProSieben
Produktion: Rat Pack
Genre: Comedyreihe
Programmplatz: dienstags, 20.15 Uhr
Frequenz: wöchentlich
Dauer: 90 Minuten
Start: 11. März 2008
Kritik: In den “Funny Movies” will ProSieben nach Vorbild der “Märchenstunde” Filme parodieren. Schon der Untertitel “Die große ProSieben-Filmverarsche” deutete darauf hin, wie weit unten das Niveau der Filme angesiedelt sein würde. Doch es ist alles noch viel schlimmer. “Dörte’s Dancing” hieß der erste der vorerst vier Filme. Darin macht “Dirty Dancing”-Fan Dörte (Jeanette Biedermann) in der Region Urlaub, in der “Dirty Dancing” gedreht wurde. Nach einem Unfall wird sie per Traum in das Filmset katapultiert und spielt nun die Hauptrolle in ihrem Lieblingsfilm. Leichter kann man sich es als Drehbuchautor wohl nicht machen. Anstatt sich eine tatsächliche Parodie auszudenken, erzählt man den Film einfach nach, baut hier und da mal einen unterirdischen Scherz ein und glänzt ansonsten mit Einfällen wie dem, dass der Patrick-Swayze-Charakter hessisch fränkisch spricht. Und erst de Darsteller. Ich war noch nie ein Fan von Frau Biedermann, aber in diesen 90 Minuten ist sie so unerträglich, dass es weh tut. Auch Nebendarsteller wie Sonja Kraus und Oliver Petszokat dürften sich bereits bei Ausstrahlung in Grund und Boden geschämt haben, bei der Produktion dabei gewesen zu sein. Gab es bei den “Märchenstunden” ab und zu tatsächlich nette Einfälle und eine Prise Charme, bestehen die “Funny Movies” – sollten alle so schlecht sein wie “Dörte’s Dancing” – nur aus aneinandergereihten Peinlichkeiten, bei denen man sich sogar “Das iTeam” zurückwünscht.
Wertung: 1 von 10 Punkten.


“Die Welle”, eine modernisierte Fassung des gleichnamigen Romans, der wiederum auf einem tatsächlichen Experiment aus den 60ern basiert, wird wahrscheinlich in den kommenden Jahren ein Renner in den Klassenzimmern deutscher Schulen. Schließlich wurde dort in den vergangenen Jahrzehnten auch das Buch gelesen und die erste Verfilmung aus den 80ern geschaut. Ich selbst kam mit beidem nie in Berührung, die neue Fassung des Stoffs war also eine echte Premiere für mich. Insgesamt war der Film okay, aber es gibt eine Reihe von Punkten, die ich zu bemängeln habe. Allem voran die vielen Klischees, die bedient werden. Von Anfang an steht fest, welche der Charaktere besonders schnell Begeisterung zeigen und der “Welle” folgen werden – und wer dem Experiment misstrauen wird und am Ende dagegen ankämpft. Keine einzige der Personen verhält sich irgendwie überraschend. Auch die schauspielerischen Leistungen sind – bis auf die von Jürgen Vogel – eher überschaubar. Zudem will der Film meiner Meinung nach zu viel und verzettelt sich in all den Handlungsstängen zu sehr. Was soll besipielsweise die lange Szene mit der Strandparty, die den Film keinen Millimeter nach vorn bringt? Und warum wird die kleine Romanze zwischen Max Riemelt und der Nichte von Bastian Patewka (you know what i mean) erst behutsam aufgebaut und dann vollkommen fallen gelassen? Irgendwie habe ich mit der “Welle” ein ähnliches Problem wie mit dem vorigen Film des Regisseurs Dennis Gansel – auch “Napola” war irgendwie okay, aber auch dort wurde aus dem Thema viel zu wenig gemacht. Ein wirklich guter Film fehlt in der Ganselschen Filmographie auch weiterhin. Für “Die Welle” gibt’s von mir 6 von 10 Punkten.