Heute ist “WatchBerlin” gestartet, das neue Videopodcastangebot von AVE, einer Holtzbrinck-Tochter, die bisher hauptsächlich Sendungen für das herkömmliche, lineare Fernsehen produziert hat. “WatchBerlin” bietet zum Einen ein paar von AVE hergestellte kleine Serien-Formate, soll Nutzer aber auch dazu animieren, eigene Videos hochzuladen.
Zu den Eigenformaten gehören bisher leider langweilige (“Icke” / “Die Rede“), seltsam überflüssige (“Food Guerilla“), beklemmend peinliche (“Der Kulturterrorist“), und übertrieben pseudo-authentische (“Buddy Murat“) Reihen. Ansehnlicher sind da schon “Der Kommentar” (u.a. mit Michel Friedman als selbstherrlichem “SPD-Konkursverwalter”), “Book Book” (“FAS”-Mann Volker Weidermann stellt Bücher vor) und vor allem “Crashtest” (Oliver Gehrs testet Zeitschriften). Teil 1 des “Crashtests” hatte ich ja bereits in meinem Blog gezeigt, Teil 2, in dem Gehrs unterhaltsam aber sachlich die aktuelle “Spiegel”-Second-Life-Titelgeschichte verreißt – nun leider nicht. Mit den neuen “WatchBerlin”-Videos geht das nämlich nicht mehr. Ohnehin ist das Angebot technisch noch verbesserungswürdig. Die Struktur der Website wird mit zunehmender Anzahl an Videos sicher völlig unüberschaubar, RSS-Feeds gibt es anscheinend nur für einzelne Rubriken und – wie gesagt – das Einbetten der Videos auf eigenen Blogs ist nicht möglich.
Dennoch ist “WatchBerlin” ein ziemlich interessanter Ansatz für professionelles Videopodcasten/-Bloggen/-Senden, den man definitiv weiter beobachten sollte. Bei Erfolg will man bei AVE das Angebot außerdem erweitern. Domains wie WatchHamburg.de, WatchDuesseldorf.de oder WatchMuenchen.de sind bereits gesichert.