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technorati ist tot, die blogcharts leben. 20

Heute ist ein spannender Tag für mich und meine deutschen Blogcharts, die ich seit Januar 2006 Woche für Woche ins Netz stelle. Heute trenne ich mich nämlich von Technorati, der Blog-Suchmaschine, die in all den Jahren Grundlage für die Blogcharts war. Ich habe Technorati, obwohl es dort seit Jahren immer wieder technische Problemchen gab, immer verteidigt. Doch das ist nun vorbei. Die Gründe:

Bis vor ungefähr zwei oder drei Monaten ließen sich die Technorati-Probleme noch verschmerzen. Die Seite war zwar ab und zu nicht erreichbar, andere Probleme erschwerten die Arbeit, doch die Datenbanken mit den Verlinkungen waren nie in Gefahr. Die stark abnehmenden Verlinkungszahlen der Top-100-Blogs lagen – auch wenn einige Blogger die Schuld gern auf Technorati schoben – bis dahin nie an Technorati, sondern daran, dass einfach weniger in Blogs verlinkt wurde. Vor ca. zwei bis drei Monaten änderte sich die Situation aber dramatisch. Seitdem stelle ich mir des Öfteren die Frage, ob dort überhaupt noch jemand arbeitet, der sich um die Technik kümmert – oder ob man offenen Auges das ehemals konkurrenzlose Angebot gegen die Wand fahren lässt. Seit diesem Zeitpunkt vor zwei oder drei Monaten werden spürbar weniger Verlinkungen von Technorati gefunden als vorher. Das liegt u.a. daran, dass neue Blogs teilweise überhaupt nicht mehr aufgenommen werden, die manuelle Ping-Funktion nicht mehr richtig läuft, andere Blogs gesperrt werden, sodass deren neue Blogeinträge nicht mehr registriert werden, etc, pp.

Die Folge: Die Rückgänge der Verlinkungen waren in den vergangenen Wochen deutlicher als sie eigentlich sein müssten, die Blogs, die in dieser Zeit besonders oft verlinkt wurden, profitierten davon viel weniger, als sie es eigentlich sollten. Technorati sind die Probleme offensichtlich über den Kopf gewachsen, eine Korrektur oder Reparatur ist nicht in Sicht. Offenbar will man auch mit den Kunden/Nutzern nichts mehr zu tun haben, denn das Support-Forum wurde vor ca. zwei Monaten einfach geschlossen, auf Mails und Support-Anfragen per Feedback-Formular hat man traditionell noch nie geantwortet. Auch bis hierhin ließ sich zur Not noch mit den Technorati-Zahlen arbeiten, schließlich betraf es alle Blogs irgendwie gleich – auch wenn Blogs, die in den vergangenen zwei Monaten oft verlinkt wurden wie beschrieben ein bisschen mehr litten. Da ich mich seit Jahren immer wieder über Technorati ärgere, begann ich trotzdem nach einem Plan B zu suchen.

In dieser Woche ist nun etwas passiert, dass meiner Geduld endgültig ein Ende setzte. Ich weiß nicht genau, was man dort schon wieder angestellt hat, aber alle Blogs haben in den vergangenen Wochen extrem an “Authority”, also an Verlinkungen verloren. Da das auch Blogs betraf, die noch gar nicht länger als ein halbes Jahr existieren, kann also etwas nicht stimmen. Stichproben, die ich per API aus der Datenbank entnommen habe, lassen mich vermuten, dass Teile der Datenbank einfach verschwunden sind – also viele Verlinkungen nicht mehr da sind und daher nicht mehr mitgezählt werden. Da für mich mit diesem neuen Problem endgültig klar ist, dass die Technorati-Zahlen nicht mehr brauchbar sind, um faire und aussagekräftige Blogcharts herzustellen, sage ich Good bye Technorati.

Jetzt zu den guten Nachrichten – der Erklärung, warum die Blogcharts trotzdem weiterleben – sogar besser, als je zuvor – und trotzdem ein Vergleich zu den alten Technorati-Daten weiterhin möglich ist. Ich ändere nämlich nicht das Prinzip der Charts, sondern nur die Quelle, aus der ich die Daten erhebe. Statt Technorati nutze ich ab sofort eine andere Blog-Suchmaschine. Ich habe in den vergangenen Wochen – auch weil immer deutlicher wurde, dass ein Plan B nötig werden könnte, alle existierenden Blog-Suchmaschinen regelmäßig geprüft und mit großen Stichproben nachgeschaut, welcher der Anbieter die umfangreichsten Ergebnisse liefert. Das Ergebnis wird einige womöglich wundern, weil sie von der Nummer 1 noch nie gehört haben. Auf Platz 1 findet sich nämlich derzeit mit klarem Vorsprung Icerocket, eine Suchmaschine, die zwar schon seit Jahren existiert, sich aber nie so richtig durchgesetzt hat. Zu Unrecht, denn bei der Anzahl der Verlinkungen, die Icerocket findet, liegt sie meinen Erhebungen zufolge klar vor den Mitbewerbern Blogpulse (Platz 2), Twingly (Platz 3), Technorati (nur noch Platz 4) und Google (Platz 5).

Klarer Fall also, dass Icerocket für meine Blogcharts die erste Wahl war. Da Icerocket aber keinen “Authority”-Wert liefert, nutze ich lediglich die Daten der Suchmaschine, um für alle relevanten Blogs einen eigenen vergleichbaren Wert auszurechnen. Dieser für die Blogcharts relevante Wert beschreibt wie Technoratis “Authority” auch die Zahl der verschiedenen Blogs, die innerhalb des vergangenen halben Jahres das betreffende Blog verlinkt haben. Wenn man so will, ist dieser Wert also nichts anderes als die “Authority”, wenn Technorati noch vernünftig funktionieren würde. Weil sich bei der Methodik also nichts außer der Datenquelle verändert hat, lassen sich auch alle alten Zahlen aus den Blogcharts weiterhin mit den aktuellen Charts vergleichen. Dennoch kommt es in dieser ersten Woche, in der Icerocket die Quelle war, zu einigen größeren Veränderungen in der Top 100, die ich kurz erklären möchte.

Einige Blogs haben deutlich zugelegt – das sind vor allem diejenigen Blogs, die in den vergangeen zwei oder drei Monaten sehr oft verlinkt wurden. Wegen der Technorati-Probleme waren sie in den vergangenen Blogcharts-Wochen also zu schlecht platziert – dies ändert sich nun. Einige andere Blogs – vor allem Veteranen wie der “Schockwellenreiter”, der “Shopblogger” und einige mehr – haben hingegen verloren und sind sogar aus der Top 100 herausgefallen. Das liegt daran, dass diese überdurchschnittlich oft in Blogrolls verlinkt wurden – Links, die bei Icerocket nicht auftauchen, da dort nur Links innerhalb von Blogeinträgen übernommen werden. Da aber auch Technorati in den vergangenen Monaten keine Blogroll-Links mehr aufgenommen hat, wird in den Blogcharts von dieser Woche mit den herausgefallenen Blogs nur eine Entwicklung vorweggenommen, die in ein paar Wochen ohnehin eingetreten wäre.

Was ebenfalls zu sehen ist, ist die Tatsache, dass zwar die meisten Blogs im Vergleich zur vergangenen – letzten Technorati-Woche – gewonnen haben, allerdings nicht auf extremem Niveau. Das zeigt ganz klar, dass die abnehmenden Verlinkungen der deutschsprachigen Blogs eben nicht nur mit den Problemem von Technorati zu tun haben, sondern vor allem damit, dass weniger verlinkt wird, weil es 1. weniger Blogs gibt, 2. in den Blogs weniger verlinkt wird und 3. man das lieber bei Twitter tut.

Da die neuen Blogcharts für mich mehr Arbeit bedeuten – ich kann eben keine plakativen “Authority”-Werte mehr ablesen, sondern muss sie selbst errechnen – ändert sich etwas bei der Herstellung der Liste. Zwar werden die Charts weiterhin am Mittwoch veröffentlicht – allerdings endet der Wertungszeitraum jeweils schon in der Nacht von Sonntag auf Montag um 0 Uhr. Den Montag, den Dienstag und wenn nötig Teile des Mittwochs werde ich dann nutzen, um die Verlinkungszahlen aller relevanten Blogs zu errechnen. Die zweieinhalb Tage brauche ich, da die Blogcharts ein reines Hobbyprojekt sind, das (nahezu) kein Geld abwirft. Dennoch ist meine Motivation anch dem Entschluss, Technorati in den Wind zu schießen, wieder extrem angestiegen. Endlich gibt es wieder faire, aktuelle Blogcharts, die unabhängig von den Launen einer sterbenden Blogsuchmaschine sind. Endlich muss ich micht mehr über Technorati aufregen, sondern kann mich über die Zuverlässigkeit von Icerocket freuen.

[Dieser Eintrag ist parallel auch im Begleitblog der deutschen blogcharts erschienen]

ungeordnetes aus london (2). 4

– Es kann auch mal sehr erholsam sein, Computer und Handy nicht zu nutzen. Daher Teil 2 erst jetzt, nach meiner Rückkehr.

– Der Camden Lock Market wird immer mehr zum gigantischen Einkaufszentrum für Alternative. Jedes Jahr noch größer. Aber immer noch sehr nett, durchzulaufen, zu schauen, zu riechen und zu schmecken.

– Auf den drei Sky-Sports-Sendern gibt’s vor allem Rugby, Cricket, Rugby und Cricket. Und Wrestling.

– Noch zwei Wii-Spiele gekauft. Ich liebe den aktuellen Pfund-Kurs. Und den Duty-Free-HMV in Heathrow.

– Klamotten gekauft. Der Pfund-Kurs. Toll.

РWer Zeit hat, sollte sich die U-Bahn-Karte sparen und lieber laufen und Bus fahren. Immer noch das sch̦nste, wenn auch langwierigste Fortbewegungsmittel in London.

– Der Blick vom Primrose Hill. Hach.

– Wer über das Londoner Wetter meckert, sollte mit mir hinfahren. Wenn ich da bin, scheint dort immer die Sonne.

– Englische (Samstags- und Sonntags-)Zeitungen. Deutsche Blätter sind ein Witz dagegen. Warum nicht auch hier die vielen tollen Beilagen? Wären ein gutes Mittel gegen die Printkrise, denn da drin steckt so viel Lesens- und Sehenswertes, dass man das Internet mal für ein paar Stunden vergisst.

– Was haben die bloß mit den Tausenden Tauben gemacht, die früher am Trafalgar Square rumflatterten? Und wo sind die vielen grauen Hörnchen, die früher in allen Parks rumwuselten?

– Apropos Trafalgar Square. Das Hotel “The Grand at Trafalgar Square” kann ich auch nach den vier Tagen wirklich nur wärmstens empfehlen. Keine Kritikpunkte gefunden, tolles Haus.

– Wenn ich schon über die lustige Werbeaktion blogge, konnte ich natürlich nicht widerstehen:

Fotos…

Houses of Parliament (1).

ungeordnetes aus london (1). 4

– Was macht ein Geek-Paar, wenn es im Kurzurlaubs-Hotel ankommt? Klar, das Internet testen. Und: Ging nicht. Also erstmal dafür gesorgt, dass es repariert wird. Auch in vier Tagen London kann man schließlich nicht ohne Netz auskommen.

– Gleich danach hab ich übrigens kurz die Kanäle des Fernsehers gescannt. Fast 30 Stück, inklusive einiger Sky-Sports-Pay-TV-Sender und allem wichtigen Free TV. Ansehnlich.

– Lässt sich ohnehin bisher uneingeschränkt empfehlen, das “The Grand at Trafalgar Square“. Tolle Lage, sehr neue Zimmereinrichtung, und überhaupt.

– Schönes Popkultur-Shopping gemacht, heute. Ein paar Magazine (u.a. die Juli-UK-“Wired”), die Placebo-“The Hut Recordings”-Box (Sammlerzwang!) und “Manhunt 2” für die Wii. Wenn man schonmal in einem der zwei Länder ist, in dem es erschienen ist…

– Nach Ewigkeiten mal wieder normale Zucker-Coke getrunken (weil die Frau im Restaurant sich wohl vertan hat). Bäh, ist das Zeug süß. Gut, dass es Zero gibt.

– Lustig: Auf Walker-Crisps-Packungen ist jetzt auch ein Hinweis zum Carbon-Footprint, der bei der Herstellung entstanden ist (80g CO2 pro Päckchen).

– Elektronische Post aus der Heimat: Eric Pfeil teilt mit, dass sein großartiges “Pop-Tagebuch” nicht mehr als Blog bei “FAZ.net” erscheint, sondern als freitägliche Kolumne bei “Spiegel Online”. Erster Teil hier.

РMuss jetzt aufh̦ren: Jack Black bei Jonathan Ross.

nie mehr dritte liga. 2

Was für ein Nachmittag in der LTU Arena. Fortuna Düsseldorf steigt in die zweite Liga auf und ich war dabei. In Reihe 2. Davon kann ich noch meinen Enkeln erzählen.

ein schrei. 145

Auch wenn ich sehr an Politik interessiert bin, sogar Politikwissenschaften studiert habe – in diesem Blog hat das Thema nie eine Rolle gespielt. Das muss ich heute ausnahmsweise ändern, denn ein paar Entwicklungen der vergangenen Monate regen mich extrem auf und machen mir Angst, dass sich junge, intelligente Menschen zu Abertausenden von der Politik abwenden.

Besonders drei Entwicklungen möchte ich hier nennen: das Verbot so genannter “Killerspiele”, die vermeintliche Sperrung von Kinderporno-Websites und das geplante Verbot von Paintball und ähnlicheren Spielereien. Was passiert hier eigentlich gerade? Eine Berliner Clique aus vornehmlich älteren Herren verbietet alles, was sie nicht kapiert. Es gibt Amokläufe? Verbieten wir schnell mal “Killerspiele” und Paintball. Kinderporno? Wegsperren und wir haben Ruhe. In Wahrheit werden hier Entscheidungen getroffen, die an den eigentlichen Problemen völlig vorbei gehen. Welcher Amoklauf wird dadurch verhindert, dass Ego-Shooter und Gotcha-Spiele verboten werden? Welcher Pädophile lässt sich von einer völlig wirkungslosen Sperre abschrecken? Wäre es nicht viel wichtiger, bei denjenigen anzusetzen, die diesen kranken Mist ins Netz stellen, anstatt ein Stoppschild vor sie zu stellen, um das herumgefahren werden kann? Und wäre es nicht viel wichtiger, gefährliche Waffen aus den Wohn- und Schlafzimmern der Leute zu nehmen, anstatt harmlose Computerspiele und Farbkugelknarren?

Ich befürchte, dass sich “die Politiker” in Berlin gerade von einer ganzen Generation von heranwachsenden und jungen Erwachsenen entfernt, weil sie einfach nicht mehr kapieren, wie moderne Technik funktioniert und was Jugendliche in ihrer Freizeit tun. Was wird als nächstes verboten? Autorennspiele, weil sie Unfälle im echten Leben wahrscheinlicher machen? Die Wii-Fernbedienung, weil man damit auch Ego-Shooter spielen kann und dabei auf Menschen im Fernseher zielt? Platzpatronen für Cowboy-Pistolen, weil Fünfjährige beim Fasching nicht an Waffen gewöhnt werden sollen? Ãœberhaupt: Warum nicht gleich Computer verbieten – die sind doch an allem Ãœbel in unserer Gesellschaft Schuld. Oder wenigstens das Internet kontrollieren und über Provider nur noch Websites auf einer unbedenklichen Whitelist zum Besuchen zulassen.

Besonders erschüttert es mich, dass nicht nur in der Alte-Leute-Partei CDU solche Wahnsinns-Entscheidungen forciert werden, sondern dass auch die SPD komplett ihren Mund hält und den populistischen Schwachsinn mitmacht. Und selbst aus Parteien wie den Grünen oder der FDP höre ich kaum Stimmen, die mir Mut machen, dass dem weltfremden und wirkungslosen Treiben der politischen Klasse im Bezug auf moderne Kommunikation und Unterhaltung ein Ende gemacht wird. Wenn dann noch der Bundeswirtschaftsminister zu Guttenberg – der Mann ist nur zweieinhalb Jahre älter als ich! – folgendes über die Anti-Zensur-Petition in die “Tagesschau”-Mikros spricht: “Das macht mich schon sehr betroffen, wenn pauschal der Eindruck entstehen sollte, dass es Menschen gibt, die sich gegen die Sperrung von kinderpornographischen Inhalten sträuben. Das ist nun wirklich einer der wichtigsten Vorhaben in vielerlei Hinsicht.” Wieder werden wir Unterzeichner der Petition, die zu wahrscheinlich 100,00% gegen Kinderpornographie und den Missbrauch von Kindern sind, als Irre abgestempelt, die sich mit Kriminellen verbünden. Diese Unwissenheit und Dumm-Dreistigkeit einiger der Entscheider in unserem Land lassen mich nur noch mit dem Kopf schütteln und machen mir wirklich Angst. Im Moment weiß ich nicht mehr, wen ich im Herbst wählen sollte. Poltiker, die offensichtlich null Ahnung von Internet und Computern haben, den Werkzeugen, die für mich, meine Generation und alle folgenden Generationen eine entscheidende Rolle bei Arbeit, Freizeit und vielem anderen spielt, solche Politiker kann ich nicht wählen.

der popkulturjunkie im fernsehen drinne. 8

Und dann war da noch der völlig verrückte Abend am Ende der re-publica in Berlin, der mich irgendwann zwischen Massen an Twitterern, Bloggern, Geeks und Nerds zu jenem Ausspruch hinreißen ließ, den Kollege Knüwer vor damals schon thematisiert hat. Nach den netten drei re-publica-Tagen, einem Abschlussbier bei der Abschluss-Straßenparty und einem netten Essen bei einem lustigen Inder ging es nämlich noch zu Sascha Lobos Followerparty, zu der er wieder all seine Follower bei Twitter einlud, also auch uns (Franzi, Knüwi, Phil und mich), die wir noch beim Inder saßen. Nach ein bisschen Rumgetwittere auf dem Handy rief Franzi nämlich einfach mal die “Nacht-Taxe” von Michael Kessler an, die an dem Abend gerade wieder produziert wurde. Eine Sendung, in der der Comedian x-beliebige Leute durch Berlin fährt und mit ihnen amüsante oder interessante Gespräche führt. Der Redaktion gefiel unsere Geschichte mit der Followerparty, da Kessler ja auch mit Begeisterung twittert und schon fuhr die Nacht-Taxe vor. Nachdem das kleine Problem mit vier potenziellen Fahrgästen für drei freie Taxi-Plätze durch Verlosung gelöst war (Knüwi musste leider im Begleitfahrzeug mitfahren), ging es los – und das hier, zu sehen am gestrigen Sonntag im rbb Fernsehen – kam schließlich dabei heraus:

twitter und so. 14

Bisher wurde der Begriff “Blogger” in Deutschland leider immer wieder als Synonym für die Begriffe “Pöbler” oder “Besserwisser” benutzt. Seit gestern dürfte das vorbei sein. In Zukunft könnte der “Twitterer” das neue Schimpfwort sein. Das, was seit gestern in Teilen von Twitter abläuft, kotzt mich einfach nur noch an. Wie sehr einige sich dort selbstherrlich feiern und aus ihrem gemütlichen Sessel heraus Fundamentalkritik an jedem kleinen Versprecher eines TV-Moderators üben und auf übelste Weise Leute beschimpfen, die keine Internet- oder Twitter-“Profis” sind, ist unglaublich. Da wird sich dann sogar auch noch darüber pikiert, dass Das Erste Biathlon zeigt. Natürlich gibt es Dinge in der Berichterstattung, über die man sich zu recht aufregen kann. Ich glaube, es wundert keinen, wenn ich hier die “Bild”-Zeitung, Bild.de und RTL als Negativ-Beispiele nenne. Aber: Dieser Schmutz, der von einigen per Twitter über Journalisten ausgegossen wurde, die einfach nur ihren Job machen, dabei keinerlei Sensationsgier an den Tag legen und sich im stundenlangen Stress mal verhaspeln oder unglückliche Formulierungen wählen – das ist würdelos, tausendmal würdeloser als die kritisierte Berichtersatttung. Wie schon neulich, als ich mich über die Echo-Pöbler aufgeregt habe, glaube ich, dass viele Leute bewusst nur die Sender und die Medien nutzen, bei denen sie sich am meisten aufregen können. Und das dann natürlich auch voller Lust und Gier tun. Das, was ich gesehen habe, auf Sendern wie Phoenix, dem SWR Fernsehen und zu Teilen durchaus auch bei N24 oder n-tv, war oftmals sehr ausgewogene, unaufgeregte Berichterstattung, die sachlich und nicht sensationsgeil war.

Für mich hat dieser schlimme Tag, an dem – und das haben einige wohl längst vergessen – 16 Menschen gewaltsam gestorben sind, im Bezug auf Twitter vor allem eins gezeigt: Das Nutzen des Unfollow-Buttons ist die befreiendste Funktion, die der Dienst anbietet.

aus aktuellem anlass. 3

Hört mal, Ihr verschisssenen Spammer, die ihr die Kommentarfunktion dieses Blogs dafür nutzt, irgendwelche inhaltsfreien Pseudo-Kommentare abzusondern, um gleichzeitig einen Link auf Eure beschissenen Werbe-SEO-Marketing-Drecks-Websites à la Luftmatratzen24.de abzusondern. Falls es Euch noch nicht aufgefallen ist: Ich lösche Euren Scheiß sofort. Eure ganze tolle “Linkbuilding”-Aktion geht also komplett ins Leere. Lernt lieber einen anständigen Beruf!

anderswo gebloggt. 0

Zwei Hinweise in eigener (Blog-)Sache: Nach dem Relaunch der deutschen blogcharts habe ich dort auch das Begleitblog wiederbelebt. Dort erscheinen ab sofort wieder wöchentlihe Analysen des Charts-Geschehen. Und zudem lohnt natürlich auch immer wieder ein Blick auf “retromedia.de” – heute u.a. mit dem “Dopppelmord bei Burda“.

der relaunch der “deutschen blogcharts”. 2

Ich bin ziemlich stolz auf die neue Website meiner “deutschen blogcharts“, die heute nacht online gegangen ist. Philip Hetjens hat mir ein kleines Redaktionssystem gezaubert, das mir die Arbeit künftig extrem erleichtert und tolle neue Funktionen ermöglicht. So lassen sich nun z.B. alle jemals in den deutschen blogcharts vertretenen Blogs per Kurvengrafik miteinander vergleichen. Mehr Erläuterungen habe ich im dbc-Begleitblog aufgeschrieben. Schaut es Euch an!

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